FRANKFURT (dpa-AFX) - Mehrere Unsicherheitsfaktoren haben am Mittwoch leicht auf die Stimmung am deutschen Aktienmarkt gedrückt. Nachdem der Dax F:DAX bis auf rund 9635 Punkte gefallen war, erholte er sich allerdings bis zur Mittagszeit. Zuletzt trat der deutsche Leitindex mit plus 0,06 Prozent bei 9716,39 Punkten auf der Stelle. Der MDax F:MDAX büßte 0,34 Prozent auf 16 222,55 Punkte ein und der TecDax F:TDXP gab 0,66 Prozent auf 1249,89 Punkte ab. Dem Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 F:SX5E erging es ähnlich wie dem Dax. Auch er erholte sich zuletzt auf Vortagesniveau.
Die Investoren sorgten sich um eine vorsichtiger werdende US-Notenbank, die Wirtschaftsentwicklung in China oder auch das schottische Referendum, sagte Marktstratege Stan Shamu vom Broker IG. Das habe am Vorabend die Wall Street ins Minus gedrückt und dämpfe auch leicht die Stimmung in Europa.
Chartexperte Franz-Georg Wenner vom Börsenstatistik-Magazin Index-Radar ergänzte zudem, dass der Markt überhitzt und an einem Widerstand angekommen sei. "Daher überrascht es wenig, dass der Dax vorläufig nach unten abkippt - zumal er durchaus Potenzial für Gewinnmitnahmen birgt. In nur einem Monat ist er um gut zehn Prozent gestiegen und bis zur ersten stärkeren Unterstützung ist außerdem noch jede Menge Platz."
LUFTHANSA STREICHT MEHR FLÜGE ALS GEPLANT
Im Dax gaben die Papiere der Lufthansa F:LHA um 0,74 Prozent nach. Wegen des angekündigten Piloten-Streiks in München an diesem Tag streicht Deutschlands größte Fluggesellschaft rund 140 Flüge und damit mehr als bisher geplant. DZ-Bank-Analyst Dirk Schlamp rechnet mit negativen Auswirkungen auf die Gewinnentwicklung des Konzerns in Höhe eines niedrigen einstelligen Millionen-Euro-Betrags.
Der Flughafenbetreiber Fraport F:FRA meldete für den Ferienmonat August einen Zuwachs von 5,4 Prozent auf 6,1 Millionen Passagiere und damit einen Rekordwert. An den übrigen Fraport-Flughäfen wurde ebenfalls ein Zuwachs verzeichnet und auch das Cargo-Aufkommen stieg im abgelaufenen Monat. Die Aktie, die sich seit einem Tief bei 46,74 Euro Anfang August kräftig erholt hat, gab zuletzt um 0,23 Prozent auf 52,56 Euro nach.
Wegen des an diesem Tag gestarteten Bezugsrechte-Handels zogen die Papiere von Telefonica Deutschland F:O2D Aufmerksamkeit auf sich. Die O2-Anteilsscheine gaben ex Bezugsrechte auf 4,23 Euro nach. Der Xetra-Preis je Bezugsrecht (ETR:O2DA) lag zuletzt bei 0,99 Euro. Die Telefongesellschaft will über eine Kapitalerhöhung in Höhe von 3,62 Milliarden Euro ihren E-Plus-Kauf teilfinanzieren. Die Transaktion soll im laufenden Quartal abgeschlossen sein.
Die Papiere des Apple-Zulieferers DialogSemiconductor (ETR:DLG) gaben um 1,22 Prozent nach. Analyst Thomas Becker von der Commerzbank sieht die Vorstellung der neuen iPhones und die erwartungsgemäß präsentierte Apple Watch als "neutral" für die Aktie von Dialog an. Das Papier hatte zudem bereits in Hoffnung auf einen zusätzlichen Schub durch die Apple-Präsentation deutlich zugelegt.
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---