Berlin, 14. Mrz (Reuters) - Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer will zum Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektroautos mehr Geld in die Hand nehmen. "Mit dem neuen Förderprogramm 'Ladeinfrastruktur vor Ort' werden wir die Lademöglichkeiten noch stärker dorthin bringen, wo die Autos schon sind", sagte der CSU-Politiker der "Welt am Sonntag" laut Vorabbericht. Dafür stelle der Bund 300 Millionen Euro bereit, die bis Jahresende von Bürgermeistern oder Einzelhändlern beantragt werden könnten. Scheuer sagte, er spreche zudem mit Finanzminister Olaf Scholz (SPD) über eine Aufstockung des Förderprogramms für private Ladestationen.
Scheuer rückte jedoch vom Ziel ab, bis 2030 eine Million öffentliche Ladepunkte schaffen zu wollen. "Eine feste Zahl wie das Ziel von einer Million Ladepunkten bis 2030 bringt uns nicht weiter, der Bedarf ist entscheidend", sagte er der Zeitung. "200.000 öffentliche Ladepunkte bis 2030, wie es einige vorschlagen, sind mir definitiv zu wenig. Aber es gibt eine breite Spanne zwischen 200.000 und einer Million."
Scheuer bekräftigte zudem eine Forderung aus der CSU, wonach für Fahrzeuge mit klassischen Benzin- und Dieselmotoren ein Enddatum innerhalb der kommenden 15 Jahre festgeschrieben werden solle. "Unser Ziel muss das Auslaufen des fossilen Verbrenners bis 2035 sein." Dafür müssten synthetische Kraftstoffe konkurrenzfähig werden. Ähnlich hatte sich bereits der CSU-Chef und bayerische Ministerpräsident Markus Söder geäußert. Söder war damit aber auf Widerspruch auch in der Union gestoßen.