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Schleswig-Holstein 2013 Spitze beim Neubau von Windanlagen

Veröffentlicht am 06.02.2014, 14:33
Aktualisiert 06.02.2014, 14:50

KIEL (dpa-AFX) - Kein anderes Bundesland hat im vergangenen Jahr so viele neue Windkraftkapazitäten geschaffen wie Schleswig-Holstein. 162 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 428 Megawatt kamen hinzu, teilte der Bundesverband Windenergie am Donnerstag in Kiel mit. Knapp dahinter folgten beim Zubau Rheinland-Pfalz, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen, das insgesamt weiterhin mit großem Abstand die größte Windkraftkapazität in Deutschland hat. Da in Schleswig-Holstein alte Anlagen mit 80 Megawatt abgebaut wurden, blieb für 2013 ein Nettozuwachs von 348 Megawatt übrig. Mehr als eine Milliarde Euro wurden in die Windenergie im Land investiert.

Scharf kritisierte der Bundesverband die von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) geplante Deckelung der Förderung für den Windkraftausbau und die spätestens ab 2017 vorgesehenen Ausschreibungen für den Bau neuer Windparks. Der Landesvorsitzende Hermann Albers sieht darin das Ende von Bürgerwindparks in Schleswig-Holstein. 'Damit holt Minister Gabriel amerikanische Investmentfonds oder spanische Energieversorger in unsere Dörfer.' Einheimische blieben dann außen vor, Wertschöpfung gehe verloren. Bei Bruttorenditen auf das Eigenkapital von 8 bis 11 Prozent haben sich Investitionen in Windräder in den vergangenen Jahren gut gerechnet.

Albers befürchtet nun dieses Szenario: Große Energieversorger könnten Ausschreibungen gewinnen, dann aber keine Windparks bauen, um eigene konventionelle Kraftwerke weiter zu betreiben. Dies sei in Großbritannien passiert. Energieminister Robert Habeck (Grüne) teilte die Sorgen von Albers: 'Wir verlieren die Akzeptanz der Energiewende, wenn die Menschen rausgedrängt werden und die Hedgefonds reinkommen.' Gabriel setze mit der Ausschreibung alle deutschen Erfolge aufs Spiel, sagte Albers. Die Ministerpräsidenten der Länder müssten das verhindern.

Habeck warnte vor dem Hintergrund der Debatten um eine Drosselung des Windkraftausbaus und des Widerstandes aus Bayern gegen neue Stromtrassen davor, die Energiewende insgesamt infrage zu stellen. Dies wäre inakzeptabel. 'Ich bin ja selber Politiker, ich weiß, wie man seine Meinung ab und zu mal ändern kann, aber so groß kann hier der Gedächtnisschwund nicht sein, dass man nicht mehr weiß, was man im Juli letzten Jahres noch beschlossen hat - schöne Grüße nach Bayern.'

Albers kritisierte, dass die Windanlagen im Norden nur eine durchschnittliche Nabenhöhe von 85 Metern haben, während es im Durchschnitt der anderen Länder 124 Meter seien. 40 Meter weniger bedeuteten auch 40 Prozent weniger Leistung; damit degradiere der Norden die Qualität seines Windstandortes. Ein Problem: Anlagen mit einer Gesamthöhe von mehr als 100 Metern müssen nachts blinken, und das wollen viele Kommunen nicht. Niebülls Bürgermeister Wilfried Bockholt sprach von 'permanent leuchtenden Adventskränzen'. Mit sehr großen Anlagen laufe man Gefahr, die Bürger zu verlieren. 'Teilhabe schafft Akzeptanz.'

Minister Habeck argumentierte ähnlich: Rein technisch habe Albers Recht, aber für die Energiewende sei die Akzeptanz der Bürger enorm wichtig. Er meine auch, das Land komme mit den bestehenden Regelungen ganz gut zurecht.

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