Investing.com – Der Dax konnte bis zum Börsenschluss moderat vorrücken. Bei einem Plus von 0,18% auf 8.509,42 Punkte gelang es dem deutschen Leitindex die 8.500 Zähler-Marke zu halten. Das Allzeithoch ist somit erneut in Reichweite. In der zweiten Reihe legte der MDax um 0,11% auf 14.840,30 Punkte zu. Der TecDax stieg um 0,06% auf 1.063,45 Punkte. Für Antrieb sorgten am Nachmittag schwächer als erwartete Konjunkturdaten aus den USA. Der US-Einzelhandelsumsatz ist im August nur leicht um 0,2% gestiegen, obwohl US-Amerikaner deutlich mehr Fahrzeuge, Möbelstücke und Elektrogeräte kauften, teilte heute das US-Handelsministerium mit.
Zusätzlich ist die Verbraucherstimmung der Uni Michigan gesunken. Der von Reuters und der US-Universität erstellte Index ist im September von 82,1 auf 76,8 Punkte gefallen. Auch sind die Aussichten der Amerikaner von 73,7 im August auf derzeit 67,2 Punkte zurückgegangen. Die jüngsten Daten dürften auch von der Federal Reserve Bank von nahem gefolgt werden. Eventuell könnten die Zahlen die US-Notenbank von einer unmittelbaren ersten Drosselung des milliardenschweren monatlichen Anleihekaufprogramms abhalten und das kam bei den Anlegern gut an. In Wall Street starteten die wichtigsten Leitindexe leicht positiv. Der Dow Jones verzeichnete einen Anstieg von 0,25% auf 15.339,50 Punkte. Der S&P 500 legte um 0,13% auf 1.685,60 Zähler zu und der NASDAQ Composite zog um 0,13% an. Minuten später drehte der Technologiewerte umfassende Index leicht ins Minus. Trotzdem behalten Börsianer auch die Entwicklung des Konflikts in Syrien im Auge. US-Außenminister John Kerry und sein russischer Amtskollege Sergej Lawrow arbeiten weiter an einer diplomatischen Lösung, die unter anderem die Abgabe des Chemiewaffen Arsenals der syrischen Regierung von Baschar al Assad vorsieht. In dieser Hinsicht versicherte am Donnerstagabend der syrische UN-Botschafter Baschar Dschaafari in New York, sein Land sei bereits Vollmitglied der Internationalen Chemiewaffen-Konvention. Dafür seien die entsprechenden Dokumente eingereicht worden. Ein von Reuters zitierter UN-Vertreter meinte allerdings die Unterlagen müssen noch geprüft werden. Er zweifelte allerdings daran, dass Syrien alle Bedingungen für einen vollkommenden Beitritt der Internationalen Chemiewaffen-Konvention erfüllt.
Von Konjunkturseite ist die Zahl der Erwerbstätigen für das zweite Quartal 2013 im Euroraum leicht um 0,1% zurückgegangen. In der gesamten Europäischen Union blieb sie unverändert bei zirka 221,8 Millionen Personen, teilte heute die europäische Statistikbehörde Eurostat mit. Im Vorjahresvergleich ist allerdings die Beschäftigung in der Währungsunion um 1% und in der EU27 um 0,4% zurückgegangen.
Unterdessen kamen heute in Vilnius am ersten Tag eines zweitägigen Treffens die Finanzminister der Eurogruppe zusammen. Einerseits wurde die Auszahlung weiterer 1,5 Mrd. Euro an Zypern beschlossen, wie heute Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem in der litauschen Hauptstadt mitteilte. Zum anderen, zeigte sich heute Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble zuversichtlich, dass Slowenien in der Lage sei für eine Finanzlücke in Höhe von schätzungsweise 7,5 Mrd. Euro selber aufzukommen. Dies sei allerdings nur dann möglich, wenn sich die Regierung an den angekündigten Reformkurs halte. Am Samstag findet dann das Treffen der Finanzminister der gesamten EU statt.
An den europäischen Aktienmärkten notierten die wichtigsten Leitindexe derzeit uneinheitlich. Der FTSE 100 ging um 0,08% zurück, der CAC 40 verzeichnete ein Plus von 0,19%, der Ibex 35 legte um 0,19% zu und der FTSE MIB rückte um 0,14% vor.
An der Frankfurter Börse blicken die Börsianer auf die unerwartete Übernahme eines Großanteils von Rhön-Klinikum durch Fresenius für drei Mrd. Euro. Die Rhön-Klinikum Aktie nahm in Folge den ersten Platz im MDax bei einem Plus von 11,43% ein. Auch Fresenius SE & Co. konnte deutlich punkten. Die Wertpapiere schlossen auf dem zweiten Platz im Dax bei einem Anstieg von 3,59%. Als Spitzenreiter im deutschen Leitindex ging die K+S Aktie bei einem Gewinn von 5,73% aus dem Handel. Topwert im TecDax war Sartorius bei einem Aufschlag von 2,35%.
Flop im deutschen Leitindex war RWE bei einem Abschlag von 1,16%. Gerry Weber verbuchte den größten Verlust im MDax, nachdem das Unternehmen erneut seine Prognose für das im Oktober endende Geschäftsjahr 2012/2013 senkte. Die Aktie sackte um 8,08% ab. Größter Verlierer im TecDax war PSI Aktiengesellschaft bei einem Minus von 2,77%.