Von Gina Lee
Investing.com - Die Aktien im asiatisch-pazifischen Raum sind am Freitagmorgen in der Hoffnung auf eine wirtschaftliche Erholung gestiegen. Begünstigt wurde diese Entwicklung durch die Zusage der USA, die laufende Corona-Impfkampagne in den USA zu verdoppeln.
Der japanische Aktienindex Nikkei, der 225 Werte umfasst, stieg bis 06.12 Uhr um 1,63%. In Japan haben sich die Verbraucherpreise im März den dritten Monat in Folge erholt. Der Verbraucherpreisindex in der Kernrate(VPI) ohne Energie- und Lebensmittelpreise ist im März im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,1% gesunken. Von Investing.com befragte Volkswirte hatten mit einem Rückgang von 0,2% gerechnet, nach minus 0,3% im Februar.
Südkoreas KOSPI gewann 0,70% und in Australien stieg der ASX 200 um 0,44%.
Der Hang Seng Index in Hongkong gewann 0,92%.
Auch die chinesischen Börsen zeigten sich robust: Der Shanghai Composite stieg um 1,43% und der Shenzhen Component erhöhte sich um 2,26%. Die angespannte Stimmung zwischen den USA und China stand weiterhin im Fokus der Anleger. Schließlich meinte US-Präsident Joe Biden in seiner ersten Pressekonferenz seit seinem Amtsantritt, China soll, solange er Präsident ist, nicht das mächtigste Land der Welt werden.
Die bisher eher symbolischen Sanktionen gegen China sollten keine größeren wirtschaftlichen Auswirkungen haben", sagte Yasutada Suzuki (T:7269) von der Sumitomo Mitsui Bank gegenüber Reuters. "Aber die Spannungen zwischen den USA und China wirken sich auf die Märkte aus."
Im "East Asia and Pacific Economic Update" der Weltbank hieß es, dass China die wirtschaftliche Erholung der ostasiatischen und pazifischen Volkswirtschaften nach der Corona-Pandemie im Jahr 2021 voraussichtlich anführen wird. Dem Bericht zufolge wird Chinas Wirtschaft im Jahr 2021 um 8,1% expandieren, nach 2,3% im Jahr 2020.
Die internationalen Aktienmärkte pendelten angesichts vielversprechender Anzeichen für eine konjunkturelle Erholung nach Corona in der Nähe ihrer Rekordhochs.
In den USA fielen die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung mit 684.000 auf den tiefsten Stand seit einem Jahr. In der Vorwoche waren es noch 781.000 Anträge, die Amerikaner gestellt hatten. Von Investing.com befragte Volkswirte hatten mit 730.000 erstmalig eingereichten Erstanträgen gerechnet. Heute auf der Agenda stehen die persönlichen Ausgaben per Berichtsmonat Februar.
Biden hat außerdem sein Ziel für den Corona-Impfplan in den USA verdoppelt, nachdem er das zuvor festgelegte Ziel von 100 Millionen Impfungen mehr als einen Monat früher als geplant erreicht hatte.
Unterdessen legten die Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen nach einer mäßigen Auktion siebenjähriger Anleihen am Donnerstag leicht zu.
"Die Märkte stecken derzeit fest. Sie orientieren sich immer noch an der Zinsentwicklung. An diesem Punkt warten wir auf neue Nachrichten aus der Welt, die den nächsten Katalysator liefern werden", zitierte Bloomberg Megan Horneman, Director of Portfolio Strategy bei Verdence Capital Advisors.
Auch die Kursentwicklung des Dollar, der am Freitagmorgen leicht nachgab, sich aber in der Nähe der Viermonatshochs befindet, bleibt für die Investoren ein Thema.
"Der Dollar ist absolut kritisch. Sobald der Dollar sich erholt, stellt das ein Problem dar. Das bedeutet nicht nur eine Schwäche bei den Rohstoffen und in den Schwellenländern, sondern schafft auch ein disinflationäres Gegengewicht", sagte James Athey, Investment Director bei Aberdeen Standard Investments, gegenüber Reuters.