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Siemens wächst gegen Branchentrend und hebt Ausblick an

Veröffentlicht am 04.08.2016, 13:05
© Reuters. Siemens AG logo is seen in headquarters in Munich
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München (Reuters) - Siemens (DE:SIEGn) hat die Konkurrenz im abgelaufenen Quartal überflügelt und seine Jahresprognose zum zweiten Mal angehoben.

Der Münchener Traditionskonzern profitierte zuletzt vor allem vom Geschäft mit Energietechnik, bei dem Rivalen wie ABB oder GE in diesem Jahr bisher deutlich schlechter abgeschnitten hatten. "Der jahrelang anhaltende Wachstumsverfall ist gestoppt, und der Vergleich mit dem Wettbewerb zeigt, dass wir beim Wachstum deutlich führend sind", zog Konzernchef Joe Kaeser am Donnerstag Bilanz. Zugleich warnte er vor Übermut. "Trotz eines ordentlichen Quartals wachsen die Bäume nicht in den Himmel", sagte er. Der für wiederkehrende böse Überraschungen in seinen Zwischenbilanzen berüchtigte Konzern müsse weiter an seiner Geschwindigkeit und Wandelbarkeit arbeiten. "Das nächste Quartal ist immer das schwerste", erklärte Kaeser. "Irgendwas wird immer sein."

Zuletzt liefen die Geschäfte für Siemens rund. Mit einem Rekordauftragsbestand im Rücken geht Kaeser nun für das Geschäftsjahr 2015/16 (per Ende September) von einem Gewinn je Aktie von bis zu 6,70 Euro aus. Das entspricht bei der aktuellen Aktienzahl einem Jahresüberschuss von bis zu 5,7 Milliarden Euro. Bisher hatte der Siemens-Chef für 2015/16 ein Ergebnis je Aktie von bis zu 6,40 Euro in Aussicht gestellt. An der Börse kam die neue Prognose gut an: Die Siemens-Titel waren mit einem Plus von mehr als vier Prozent größter Gewinner im Dax.

Im dritten Quartal kletterte der Konzernumsatz binnen Jahresfrist insgesamt um fünf Prozent auf 19,8 Milliarden Euro, der Auftragseingang wuchs um sechs Prozent auf 21,1 Milliarden Euro. Das Orderbuch der Münchener ist so prall gefüllt wie noch nie. Der Auftragsbestand erreichte ein Rekordniveau von 116 Milliarden Euro. Das Ergebnis des industriellen Geschäfts legte um ein Fünftel auf 2,2 Milliarden Euro zu. Der Konzerngewinn stagnierte allerdings bei knapp 1,4 Milliarden Euro. Grund dafür seien Bilanzeffekte rund um den künftigen Rückbau der einstigen Brennelemente-Fabrik in Hanau.

SIEMENS ERREICHT FAST ALLE RENDITEZIELE

Von den neun Siemens-Sparten haben zuletzt acht so viel Rendite abgeworfen, wie es sich Kaeser vorstellt. Lediglich das Geschäft mit Industrieantrieben lahmt. Dort streicht Siemens derzeit tausende Stellen. Der Abbau werde den Konzern im laufenden Quartal 250 bis 300 Millionen Euro kosten.

© Reuters. Siemens AG logo is seen in headquarters in Munich

Im Gegensatz dazu brummt das Kraftwerksgeschäft. Finanzvorstand Ralf Thomas räumt ein, die Abarbeitung eines acht Milliarden Euro schweren Großauftrags für Gaskraftwerke in Ägypten verschaffe seinem Haus "eine kleine Sonderkonjunktur". In dem Geschäftsfeld als auch im Bahnsektor macht die Konkurrenz Siemens das Leben schwerer. In der Kraftwerkstechnik gingen die Rivalen mit "aggressiven Preisen" ins Rennen, im Zugbau machten vor allem die chinesischen Staatsfirmen weltweit Druck auf die Preise.

Die größte Sorge bleibe indes die schwierige geopolitische Lage. Unsicherheiten sorgten für Zurückhaltung bei Investitionen und das laste besonders auf einen Kapitalgüterkonzern wie Siemens, sagte Kaeser. Der Siemens-Chef muss bereits zusehen, wie seinem Haus stellenweise der niedrige Ölpreis zu schaffen macht. Die Förderindustrie steckt kaum mehr Geld in neue Anlagen. Der für Milliarden übernommene US-Ableger Dresser-Rand ringt mit einem Auftragsschwund, der auch die Antriebstechniksparte erfasst hat. Allerdings dämpften hohe Synergien in der Fördertechnik den Effekt.

Die Windkrafttechnik entwickelt sich indes besser, deren Umsatz legte um fast ein Drittel zu. Die anstehende Übernahme der spanischen Gamesa werde Siemens weiter stärken, betonte Kaeser. Auch die unter dem Namen "Healthineers" verselbständigte Medizintechnik entwickle sich weiter gut, vor allem die klassischen Diagnosetechnik wie Computertomographen stoße bei Kunden auf Interesse.

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