Investing.com - Dem Wechselrichter-Spezialisten SolarEdge (NASDAQ:SEDG) droht ein weiterer bitterer Tag. Die jüngsten Quartalszahlen sorgten für Ernüchterung und ließen den Aktienkurs bereits vorbörslich um mehr als 18 % einbrechen.
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Schwache Umsatzzahlen und hohe Verluste
Von April bis Juni erzielte SolarEdge einen Umsatz von 265 Millionen Dollar – ein Einbruch um 73 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Zwar konnte das Unternehmen damit die Erwartungen der Börse knapp übertreffen, doch die weiteren Zahlen zeichnen ein düsteres Bild. Der Nettoverlust belief sich auf 130 Millionen Dollar, nachdem im gleichen Quartal des Vorjahres noch ein Nettogewinn von 119 Millionen Dollar verbucht werden konnte. Pro Aktie (bereinigt) bedeutet dies ein Minus von 1,79 Dollar, deutlich schlechter als der erwartete Verlust von 1,52 Dollar pro Aktie.
Ein Hauptproblem von SolarEdge sind weiterhin die hohen Lagerbestände in Europa und die gestiegenen Kreditzinsen, die die Installation von Solaranlagen weniger attraktiv machen. Diese Faktoren drücken nicht nur auf die Umsätze, sondern auch auf die Margen: Die Bruttomarge lag im abgelaufenen Quartal bei -4,1 %.
SolarEdge rechnet nun damit, dass die überschüssigen Lagerbestände in Europa erst im zweiten Quartal 2025 abgebaut sein werden, während eine frühere Prognose von Ende 2024 ausging.
Ausblick: Kein Lichtblick in Sicht
Für das kommende Quartal sieht es nicht viel besser aus. Das Management erwartet weiterhin schwache Geschäfte und prognostiziert Erlöse zwischen 260 und 290 Millionen Dollar – rund 23 % unter den Markterwartungen. Die Bruttomarge wird voraussichtlich zwischen -3 und +1 % liegen.
Längerfristig macht sich dagegen etwas Optimismus breit: CFO Ronen Faier sagte während des Earning Calls, dass SolarEdge für das zweite Quartal 2025 mit einer Rückkehr zu einem normalisierten Umsatzniveau von 550 Millionen Dollar rechnet. Zu diesem Zeitpunkt wird auch eine Bruttomarge von etwa 23 % erwartet. Zwischen jetzt und dem Erreichen dieses Umsatzniveaus werde allerdings nur ein relativ moderater Anstieg der Umsätze im vierten Quartal 2024 und im ersten Quartal 2025 erwartet. Dieser moderate Anstieg würde in diesen Quartalen auch nur zu einem relativ bescheidenen Wachstum der Bruttomargen führen.
Analysten senken Kursziele
Die insgesamt enttäuschenden Zahlen haben die Analysten dazu veranlasst, ihre Kursziele zu senken. Chris Dendrinos von RBC Capital reduzierte seinen Zielpreis für SolarEdge von 37,00 auf 35,00 Dollar, aber behielt die Einstufung "Sector Perform" bei. Er betonte, dass die hohen Lagerbestände, besonders in der EU, bis ins zweite Quartal 2025 hinein einen Überhang darstellen dürften. Auch die niedrigeren Erwartungen für eine normalisierte Nachfrage belasten die Margen- und Free-Cash-Flow-Prognosen des Unternehmens.
Mark Strouse von JPMorgan (NYSE:JPM) senkte sein Kursziel um 15 Dollar auf 35,00 Dollar und behielt seine "Overweight"-Einstufung bei. Er sieht die langfristigen Aussichten von SolarEdge zwar weiterhin positiv, weist jedoch darauf hin, dass die Umsätze und Margen sich langsamer erholen werden als erwartet. Die Bedenken der Anleger hinsichtlich der Liquidität hält er für übertrieben.
Das bisher niedrigste Kursziel des Tages stammt von Jordan Levy, Analyst bei Truist Securities. Er senkte sein Kursziel nach den Zahlen und dem Ausblick um 8 Dollar auf nun 20 Dollar.
Zuletzt wechselte die Aktie von SolarEdge bei 19,70 Dollar den Besitzer. Seit Jahresbeginn beläuft sich das Kursminus inklusive des heutigen vorbörslichen Kursrutsches auf 78,8 %.
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