Von Senad Karaahmetovic
Investing.com - Die Experten der Bank of America (NYSE:BAC) sehen den S&P 500 im ersten Halbjahr 2023 bis auf 3.000 Punkte fallen, bevor er sich erholt. Ausgehend vom aktuellen Stand entspräche dies einem Abschlag von satten 25 Prozent.
Nach Einschätzung der US-Bank steht dem US-Aktienmarkt 2023 ein Jahr mit zwei Hälften bevor.
"In der ersten Jahreshälfte formiert sich eine Schar von Bären", warnen die Strategen, was sie hinsichtlich der Aussichten für Aktien im Jahr 2023 nervös macht. Folglich prognostizieren sie, dass der S&P 500 in den ersten sechs Monaten des nächsten Jahres angesichts von Rezessionsrisiken, Gewinnrückgängen und der quantitativen Straffung der Fed bis auf 3.000 Punkte fällt.
Doch der massive Ausverkauf sollte als Kaufgelegenheit begriffen werden: Vor dem Hintergrund der dann immer noch herrschenden Unsicherheit, der Zinsvolatilität und der daraus resultierenden Gewinnrevisionen sollte sich der S&P 500 kräftig erholen.
"In einer kürzlich durchgeführten Kundenbefragung im Rahmen unserer Telefonkonferenz äußerten sich nur 15 % der Befragten optimitisch zu den Aktienmärkten im nächsten Jahr, aber mehr als 60 % der Teilnehmer erwarteten einen Abverkauf im ersten Halbjahr, gefolgt von einer Rallye im zweiten Halbjahr", schreiben die Experten in einer Kundenmitteilung.
Der Sell-Side-Indikator der Bank of America liefert weiterhin bullische Signale für Aktien, während das langfristige Bewertungsmodell der Bank "gesunde jährliche Kursrenditen von +5 % in den nächsten zehn Jahren" prognostiziert.
Zur Erzielung solcher Renditen sei es aber wichtig, "nicht auf die falschen Aktien zu setzen". Mega-Caps seien zu meiden, hieß es. Auch 2023 sollten Anleger den Markt aktiv screenen und entsprechend investieren.
"Wir erwarten ein weiteres volatiles Börsenjahr und raten zum Kauf von Qualitätsaktien (Sleep at night). Allerdings sehen die Qualitätstitel heute anders aus als noch vor einigen Jahren (z. B. sind Energie- und Finanztitel (NYSE:XLF) heute von viel höherer Qualität). Perspektivisch werden Dividenden einen wesentlich größeren Anteil am Gesamtertrag haben. Unserer Einschätzung nach führt das Re-Shoring in den nächsten Jahren zu einem robusten Investitionszyklus, wovon sowohl Unternehmen aus der Investitionsgüter- und Automatisierungsbranche als auch Firmen mit kleiner und mittlerer Marktkapitalisierung (SMID) gegenüber Large Caps profitieren werden", resümieren die Strategen.