Der S&P 500 ist wie viele andere Aktienmärkte im Korrekturmodus. Mit einem Zählerstand von 3.900 Punkten liegt das Rekordhoch von 4.818 Zählern zwar in weiter Ferne. Aber trotzdem befinden wir uns noch nicht auf dem Boden der Tatsachen, weil der Markt so tief gefallen ist.
Ein Einbruch von lediglich 20 % ist nicht der große, tiefe Fall. Das heißt, dass es durchaus noch weiteres Abwärtspotenzial geben kann. Wobei sich Investoren natürlich trotzdem fragen sollten: Ist das für die Marktphase angemessen oder befinden wir uns schon jetzt in einer Phase der Übertreibung?
Wenn wir auf einige Prognosen und Kennzahlen blicken, so erhalten wir ein unterschiedliches Bild. Es existiert auch die Perspektive, wonach der S&P 500 bis auf einen Punktestand von 3.000 crashen kann. Lass uns das etwas näher ausführen.
S&P 500: Erst bei 3.000 Zählern am Tiefpunkt? Das US-Portal Barron’s hat jetzt diese Perspektive eingebracht, die jedoch wohl eher auf technischer Analyse basiert. So sollten Investoren im S&P 500 zunächst hoffen, dass der breite US-Markt nicht unter die Marke von 3.600 Punkten falle, was immerhin noch ca. 7,7 % Abwärtspotenzial beinhalte. Erst dann rücke eine Unterstützung bei der runden Marke von 3.000 Zählern in den Fokus.
Zugegebenermaßen wäre das eine Perspektive, die weiteren Pessimismus böte. Mit Blick auf den S&P 500 würde das schließlich ein weiteres Abwärtspotenzial von momentan 23 % beinhalten. Möglich wäre das, eben weil der breite Markt noch nicht so tief gefallen ist.
Trotzdem sollten sich Foolishe Investoren gleichsam fragen, ob das angebracht ist. Im Endeffekt ist die Stimmungslage sehr schlecht. Krieg in der Ukraine, Inflation und steigende Zinsen drücken auf die Gemüter. Aber es gibt viele Aktien, die weiterhin solide performen. Niedrige Zinsen mit Inflation können zudem zu einer Flucht in Aktien führen. Einen Ausgleich mit Rendite gibt es schließlich ansonsten mittel- bis langfristig kaum.
Schauen wir auf das KGV Wenn wir zudem auf das Kurs-Gewinn-Verhältnis des S&P 500 schauen, so erkennen wir einen Wert von unter 20. Natürlich gilt es auch hier, den Kontext zu verwenden. Trotzdem ist diese Kennzahl nicht gerade teuer für den Moment. Ab einem Punktestand von 3.000 Zählern bei dem US-amerikanischen Querschnitt dürfte das Bewertungsmaß noch einmal deutlich preiswerter sein, egal welchen Fokus wir wählen.
Im Zweifel gilt daher: Ja, es ist möglich, dass Angst und Panik den S&P 500 weiter einbrechen lassen. Vielleicht auch bis zu einem Punktestand von 3.000 Zählern. Foolishe Investoren sollten sich jedoch fragen, was das bedeuten würde. Für mich wäre es, dass die Bewertung sich dann einem sehr, sehr preiswerten Niveau annähert.
Der Artikel S&P 500 erst vor dem Wendepunkt, wenn wir 3.000 Zähler erreichen? ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
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