Investing.com - Vor dem Hintergrund der Umschichtungen zum Monatsende und der bevorstehenden FOMC-Sitzung sehen die Analysten der US-Bank Morgan Stanley gute Gründe für den Start einer neuen Abwärtsbewegung an den US-Aktienmärkten in dieser Woche.
Zwar zeigen sie sich vom Ausmaß der jüngsten Kursrallye überrascht, doch glauben die Experten, dass alle guten Nachrichten nun in den Kursen enthalten sind. Der S&P 500 ist bislang im Januar um etwas mehr als 5 % gestiegen.
"Wir glauben, dass die jüngsten Kursbewegungen eher den saisonalen Januar-Effekt und die Eindeckung von Short-Positionen nach einem harten Dezember-Ende und einem brutalen Jahr widerspiegeln. Die Realität ist, dass die Ertragslage noch schlechter ist als befürchtet, insbesondere in Bezug auf die Margen", schreiben die Morgan Stanley-Analysten in ihrem Wochenbericht.
Darüber hinaus argumentieren sie, dass "die Investoren die Kardinalregel 'Don't Fight the Fed' offenbar vergessen haben".
"Vielleicht wird diese Woche als Gedächtnisstütze dienen", fügten sie hinzu.
Die Analysten prognostizieren für den S&P 500 in diesem Jahr einen Gewinn je Aktie von 195 Dollar, was für den Index noch jede Menge Spielraum nach unten bedeuten würde. Zu Jahresbeginn warnten sie, dass ein Rezessionsschock 2023 zu weiteren Kursverlusten für den S&P 500 von 22 % führen könnte. Den Leitindex erwartet Morgan Stanley (NYSE:MS) zum Jahresende bei 3.900 Punkten.
"Tatsächlich tendieren wir aufgrund des bisherigen Margenrückgangs und der Prognosen unserer Ertragsmodelle jetzt eher zu unserem Bear-Case von 180 Dollar. In der Regel senkt die US-Notenbank die Zinsen, wenn das künftige Gewinnwachstum negativ wird. Das ist dieses Mal nicht der Fall... und stellt somit einen zusätzlichen Gegenwind für Aktien dar", resümierten sie.
Per Saldo könnte die Kombination aus den Neugewichtungen zum Monatsende und der Fed den Beginn einer neuen Abwärtsbewegung am Aktienmarkt begünstigen, heißt es laut Mitteilung.
von Robert Zach