Investing.com - Die steigenden Renditen haben Bankaktien am Montag unterstützt und Immobilientitel unter Druck gesetzt.
Der Stoxx 600 Banks ist zuletzt um 1,89 Prozent gestiegen. Gefragt waren vor allem die Titel der Commerzbank (DE:CBKG), die um 3,81 Prozent zugelegt haben. Die Deutsche Bank (DE:DBKGn) rangierte mit einem Kursplus von knapp 3 Prozent dahinter.
Ein Kursfeuerwerk brannten auch die Aktien der spanischen Bankinter (MC:BKT) und der britischen RBS (NYSE:RBS) ab, die sich um jeweils mehr als 3,5 Prozent verteuerten.
Grund für die Rallye bei Bank-Aktien war die Versteilung der Zinsstruktur, die als konjunkturförderlich gilt. Während die Zweijahresrendite aus Deutschland um 0,15 Prozent auf -0,663 Prozent stieg, schnellte das Pendant der letzten 10 Jahre um 9,59 Prozent auf -0,349 Prozent hoch.
Durch die steilere Zinskurve und den daraus resultierenden größeren Zinsdifferenzen erwirtschaften die Banken eine größere Zinsmarge. Das ist zum einen gut für die Geldhäuser selbst, aber auch für die Volkswirtschaft. Denn somit besteht mehr Anreiz für die Banken, Geld auszuleihen.
Immobilienwerte sind dagegen unter Druck geraten: TLG Immobilien (DE:TLGG) sanken 0,80 Prozent, Vonovia (F:VNAn) um 2,04 Prozent, Deutsche Wohnen (DE:DWNG) um 2,26 Prozent und DIC Asset (DE:DICn) um 1,04 Prozent.
Ob sich der Trend der steigenden Renditen längerfristig fortsetzen lässt, ist indes fraglich. Schließlich beginnt die Europäische Zentralbank ihr Anleihekaufprogramm Anfang November.
"Wir haben Zweifel daran, dass es dem neuen EZB-Paket gelingen wird, die Wirtschaft des Euroraums anzukurbeln und die Inflation zu erhöhen", erklärte Danske Bank-Chefanalyst Arne Lohmann Rasmussen in einer Notiz. "Dies wäre nur dann der Fall, wenn wir einen weiteren Anstieg der langfristigen Zinsen erwarten würden. Die Anleger würden dann eine höhere Risikoprämie auf Anleihen erheben und die Inflationserwartungen würden steigen."