von Geoffrey Smith
Investing.com - An den europäischen Aktienmärkten ging es am Dienstag wieder munter aufwärts, da die Zuversicht gestiegen ist, dass die Weltwirtschaft aus einem sechsmonatigen Konjunkturtal herauskommt und es Hoffnung gibt, dass die EU und die Vereinigten Staaten es vermeiden werden können, ihren Handelsstreit weiter eskalieren zu lassen.
Um 10:20 MEZ stand der Benchmark Euro Stoxx 600 1,5 Punkte oder 0,4% höher auf 389,54 und hat damit sein höchstes Niveau seit Juli des letzten Jahres erreicht. Der britische FTSE 100 ist um 0,3% gestiegen, während der deutsche Dax mit 0,7% die nationalen Leitindizes anführte.
Daten, die einen soliden Anstieg der Hauspreise in China zeigten, waren der unmittelbare Auslöser, aber sie gesellten sich lediglich Belegen aus der jüngeren Vergangenheit hinzu, dass die Konjunktur in der zweitgrößte Wirtschaftsmacht der Welt ihren Boden gefunden zu haben scheint, als sie sich dank steuerlicher und monetärer Konjunkturprogramme aus Peking wieder belebt.
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Andere Makro-Faktoren helfen ebenfalls. Die Märkte haben besonders begeistert auf den jüngsten stetigen Fluss an Meldungen von den Handelsgesprächen zwischen China und den USA reagiert, die suggerieren, dass beide Seiten nahe an eine Einigung herangekommen sind, um die Gefahr eines ausgewachsenen Handelskriegs in der vorhersehbaren Zukunft zu entschärfen.
Die EU-Mitgliedsstaaten haben letzte Woche der Europäischen Kommission ein Mandat gegeben, Handelsgespräche mit den USA zu führen. Die Gespräche dürften auf kurze Sicht kaum zu Ergebnissen führen, wegen politischen Widerstands aus Frankreich, aber sie könnten zumindest die USA davon abhalten, neue Zölle gegen EU-Exporte zu verhängen.
Derlei Nachrichten haben generell die vielen unternehmensspezifischen Probleme übertüncht, die in dieser Woche bekannt wurden. Die Volkswagen (DE:VOWG_p) Aktie zum Beispiel, erreichte heute Morgen ein 10-Monatshoch, obwohl es am Montag Meldungen gab, dass die Bundesstaatsanwaltschaft gegen den früheren Vorstandsvorsitzenden Martin Winterkorn Anklage erhoben hat – ein Schritt der auch Fragen über gegenwärtige Mitglieder des Aufsichtsrats, wie dessen Vorsitzenden Hans Dieter Poetsch aufkommen lässt.
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Die Unternehmensnachrichten waren bislang am Dienstag gemischte Ware. Die italienische Unicredit (MI:CRDI) steht um 1,0% höher, nachdem sie bekanntgegeben hatte, sie werde 1,3 Mrd USD bezahlen, in einem Vergleich um Beschuldigungen der USA, sie habe Sanktionen verletzt. Die Aktie vom deutschen Online-Einzelhändler Zalando (DE:ZALG) stieg um über 10%, nachdem das Unternehmen am Montagabend für das erste Quartal ein besser als erwartetes Ergebnis melden konnte. Allerdings stehen Anteile von Fluggesellschaften unter Druck, nachdem die Lufthansa (DE:LHAG) gewarnt hatte, dass der Verlust im ersten Quartal wegen der gestiegenen Treibstoffkosten höher als erwartet ausfallen werde.
Die Aktie vom französischen Medienkonzern lag Vivendi (PA:VIV) um 2,0% im Minus, nachdem die Anteilseigner einem Aktienrückkaufprogramm zugestimmt hatten, das den Anteil des größten Aktionärs, Vincent Bollore, weiter erhöhen wird. Das wurde von Aktionärsschützern kritisiert, die argumentieren, dass der Schritt Bolloré die Verpflichtung umgehen lasse, allen Aktionären ein Angebot unterbreiten zu müssen.
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