von Robert Zach
Investing.com - Hier sind die Top 5 Themen an den Märkten am Morgen. Asiens Börsen im Rallye-Modus. Deutsche Lufthansa mit Bruchlandung im ersten Quartal. Quartalszahlen von Videostreaming-Gigant Netflix im Fokus. Anleger blicken gespannt auf die deutsche ZEW-Umfrage. Ölpreise korrigieren.
1. Asiens Börsen im Rallye-Modus
Asiens Aktienindizes sind am Dienstag wieder in den Rallye-Modus übergegangen.
Als Stütze gilt die Aussicht auf eine Lösung zwischen den USA und China im Handelsstreit.
Unter Berufung auf anonyme Quellen, die mit der Situation vertraut seien, berichtet Bloomberg darüber, dass China eine Anfrage aus den USA in Betracht ziehe, einige Zölle auf wichtige landwirtschaftliche Erzeugnisse auf andere Produkte zu verlagern, damit die Trump-Administration jeden möglichen Deal als Sieg für Landwirte vor den Wahlen 2020 verkaufen könne.
Entsprechend ging es am Dienstag an den asiatischen Börsen bergauf: der chinesische China A50 stieg um 2,06 Prozent auf 13.881 Punkte. Der Shanghai Composite kletterte um 1,43 Prozent auf 3.223,39 Punkte.
Für den Südkorea-Index KOSPI ging es um 0,16 Prozent auf 2.246 Punkte nach oben.
Der japanische Nikkei 225 markierte mit einem Hoch von 22.260 Punkten ein neues Mehrmonatshoch und lag zuletzt 0,20 Prozent im Plus.
Japan und die USA befinden sich seit Montag in Handelsgesprächen. Jüngsten Berichten zufolge wollen die beiden Seiten, einige der Probleme "sehr schnell" lösen.
In einem Interview mit CNBC am Montag sagte der Gouverneur der Bank of Japan, Haruhiko Kuroda, dass "eine Art Protektionismus" rund um den Welthandel das "größte Risiko für die Weltwirtschaft" sei.
2. Lufthansa mit Verlusten
Die Deutsche Lufthansa hat im ersten Quartal einen Verlust eingefahren.
Nach Börsenschluss in Frankfurt meldete der Flugzeugbetreiber ein bereinigtes Betriebsergebnis (Ebit) von minus 336 Millionen Euro. Das teilte die Deutsche Lufthansa am Montagabend mit.
Ein Jahr zuvor hatte die Kranich-Airline noch ein Plus 52 Millionen Euro erwirtschaftet.
Grund für den Gewinnschwund seien zum einen gestiegene Treibstoffkosten und zum anderen marktweite Überkapazitäten in Europa, die zu einem hohen Preisdruck geführt hätten.
Vorbörslich handelt die Aktie der Deutschen Lufthansa (DE:LHAG) auf der Handelsplattform Lang & Schwarz auf 20,97 Euro und damit 0,48 Prozent im Plus.
3. Netflix im Fokus
Der US-amerikanische Videostreaming-Gigant Netflix wird heute nach US-Börsenschluss seine Zahlen für das ersten Quartal vorlegen.
Analysten rechnen mit einem Umsatz von 4,5 Milliarden Dollar. Das entspräche einem Umsatzplus von 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Den Gewinn je Aktie schätzen Experten auf 0,58 Dollar.
Wie immer stehen bei Netflix vor allem das Nutzerwachstum und der Geschäftsausblick im Fokus der Anleger.
Im Januar erwartete der Videostreaming-Gigant, dass er im ersten Quartal 8,9 Millionen Kunden hinzugewann (7,3 Millionen international, 1,6 Millionen in den USA). Für das zweite Quartal rechnen Analysten mit einem Nutzerplus von 5,5 Millionen (4,77 Millionen international, 678.000 in den USA).
Die Netflix-Aktie (NASDAQ:NFLX) verlor gestern 0,65 Prozent auf 348,87 Dollar, hält sich aber nach wie vor in der Nähe der Hochs von Mitte Oktober 2018.
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4. Wirtschaftskalender
Im Fokus der Börsianer steht heute die deutsche ZEW-Umfrage.
Analysten erwarten einen Rückgang des Index zur aktuellen Lage von 11,1 auf 8,0 Punkte, während sich die Konjunkturerwartungen von -3,6 auf 0,8 Punkte erholen dürften.
Die ZEW-Umfrage gilt als einer der wichtigsten Frühindikatoren für die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland. Befragt werden monatlich rund 300 Analysten und institutionelle Anleger.
In Großbritannien gehen die Blicke auf den Arbeitsmarktbericht, der um 10.30 Uhr auf der Agenda steht.
Von Investing.com befragte Volkswirte erwarten, dass die Arbeitslosenquote konstant bei 3,9 Prozent liegen wird. Das Durchschnittseinkommen inklusive Bonus dürfte um 0,1 auf 3,5 Prozent klettern.
Jenseits des Atlantiks stehen die Industrieproduktion, die Kapazitätsauslastung und die Produktion im verarbeitenden Gewerbe im Hauptinteresse der Anleger.
Später am Tag werden sich noch einige Notenbanker wie EZB-Mitglied Nowotny und Fed-Mitglied Kaplan äußern.
5. Ölpreis korrigiert
Die Ölpreise sind in eine Korrektur übergangenen. Trotzdem zeigt der übergeordnete Trend weiterhin nach oben.
In der Nacht von Montag auf Dienstag gab es Meldungen, wonach Russland die aktuellen Förderkürzungen im Juni beenden will.
Die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) gab um 0,1 Prozent auf 63,34 Dollar je Barrel nach, während die Nordseesorte Brent um 0,2 Prozent auf 71,03 Dollar je Barrel sank.
Die Ölpreise stiegen in diesem Jahr mehr als 30 Prozent. Gründe dafür sind die Produktionskürzungen der Opec und seiner Verbündeten sowie die anhaltenden Kämpfe in Libyen, die die Rohölförderungen stören und verringern könnten.