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StockBeat: Nokia-Zahlen und der Realitätscheck für Reddit-Trader

Veröffentlicht am 04.02.2021, 12:04
Aktualisiert 04.02.2021, 13:08
© Reuters.
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Von Geoffrey Smith 

Investing.com -- Von einem Finnen, der sich mitten in einem sechsmonatigen Winter befindet, erwartet man vielleicht ein bisschen zu viel, wenn er sich dem "to the moon" Hype anschließen soll. Aber die Botschaft die Nokia (NYSE:NOK) am Donnerstag den Märkten präsentierte, wird noch nicht einmal für einen Fehlstart der Kursrakete ausreichen.

Der finnische Hersteller von TK-Equipment, dessen letzte Glückssträhne mehr als zwei Jahrzehnte zurückliegt, ist die bekannteste europäische Aktie, die von der R/WallstreetBets-Crew gehypt wird. Mit einem Plus von 18% ist es die europäische Aktie mit der besten Performance des Jahres 2021, dank des (relativ bescheidenen) Short-Squeeze bei den American Depositary Receipts.

Der jüngste Quartalsbericht verdeutlicht jedoch, dass es einige fundamentale Gründe gibt die Aktie zu shorten: dazu zählen eine langfristige Underperformance, der Misserfolg bei der Fusion mit Alcatel-Lucent (PA:ALUA) und der anschließende Verlust von Marktanteilen, die schwachen Margen und das Versagen vom 5G-Investitionsschub zu profitieren.

Nokia hat das große Glück, in einem Sektor tätig zu sein, der von der Pandemie nicht negativ beeinflusst wurde: ganz im Gegenteil, das explosive Wachstum der Datennachfrage führte bei Alphabet (NASDAQ:GOOGL) und Amazon (NASDAQ:AMZN) zu hervorragenden Quartalsergebnissen. Dennoch rechnet das Unternehmen damit, dass es im vergangenen Jahr 200 Millionen Euro an Umsatz verloren hat. Diesen Rückgang konnte das Unternehmen durch 250 Millionen ausgleichen, die man bei Reise- und Personalkosten eingespart hat. Aber eine Erfolgsgeschichte sieht irgendwie anders aus.

Das Unternehmen holte letztes Jahr Pekka Lundmark zurück. Der Nokia-Veteran war kurzzeitig zum Stromproduzenten Fortum (DE:FUM1V) gewechselt und nun hofft man, dass er als CEO dem Unternehmen zu altem Glanz verhilft. Aber nach einem halben Jahr an der Spitze des Unternehmens musste Lundmark zugeben, dass die Geschäfte in der Zukunft noch schlechter laufen werden, bevor sich ein Silberstreif am Horizont abzeichnet.

"Wir erwarten, dass 2021 eine Herausforderung sein wird, ein Jahr des Übergangs. Der Verlust von Marktanteilen und der Preisverfall in Nordamerika bringen einen erheblichen Gegenwind mit sich", sagte Lundmark in einer Erklärung.

Der Nettoumsatz ging im vierten Quartal um 5% zurück, und die Mitte der neuen Umsatz-Ziel-Range signalisiert für dieses Jahr einen weiteren Rückgang um mehr als 3%. Die "Wettbewerbsintensität" im Kampf um 5G Marktanteile - vor allem auf dem US-Markt - wird sich auch auf die Margen auswirken: Der Mittelpunkt der neuen diesjährigen Ziel-Range (7% bis 10%) bedeutet einen Rückgang der operativen Margen um über 1%.

Ex-Präsident Donald Trump ebnete Nokia in weiten Teilen der Welt den Weg, da er dem größten Konkurrenten Huawei den Kampf angesagt hat. Eigentlich müsste die Nokia Aktie einiges vorweisen können. Stattdessen liegt sie nur 2,3% höher als vor einem Jahr, während Ericsson (BS:ERICAs) um 43% gestiegen ist. Schaut man sich die Entwicklung der vergangenen drei Jahre an, wird es noch gruseliger. Der Nokia Kurs verlor 16%, während Ericsson sich mehr als verdoppelt hat.

Das aktuell beste Argument für die jüngste Rallye ist die Annahme, dass die Underperformance ausgeglichen wird. Der Ruf von Lundmark hat bei seinem Ausflug zu Fortum keinen Schaden genommen und er ist innerhalb der Branche etabliert. Nun liegt es an ihm die Nokia Versprechungen der vergangenen Jahre in die Tat umzusetzen. Aber wie man den oben aufgeführten Daten entnehmen kann, glaubt der Markt an kein Comeback. Und wie heißt es so schön: „Zahlen lügen nicht“.

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