von Geoffrey Smith
Investing.com -- Die europäischen Aktienmärkte waren am Mittwoch am Vormittag meist tiefer, da neue Konjunkturumfragen darauf hindeuteten, dass sich der Rückgang im verarbeitenden Gewerbe im Juli beschleunigt hatte, was auch durch düsterere Aussichten und enttäuschende Quartalszahlen bestätigt wird.
Der Euro Stoxx 600 sank 0,3 Prozent auf 390,52, während der britische FTSE um 0,9 Prozent nachgab. Für den deutschen Leitindex DAX ging es dagegen um 0,1 Prozent nach oben.
Der "Flash" Einkaufsmanagerindex von IHS Markit für das produzierende Gewerbe der Eurozone fiel auf den niedrigsten Stand seit sechs Jahren, wobei der deutsche Index auf den niedrigsten Stand seit 2009 fiel und damit die Hoffnung auf eine gewisse Stabilisierung begrub. Der Beweis, dass es sich um ein globales Problem handelt, war bereits vorher erbracht worden, mit Rückgängen in den vergleichbaren Indizes für Australien und Japan. Die Industrie-Umfrage der Richmond Federal Reserve vom Dienstag hatte ebenfalls gezeigt, dass die Konjunkturbedingungen so schwach waren wie seit sechs Jahren nicht mehr.
Vor diesem Hintergrund stachen Peugeots (PA:PEUP) Zahlen über einen Anstieg des Betriebsergebnisses um 11 Prozent für das erste Halbjahr hervor und trieben die Aktie um 2,1 Prozent in die Höhe, obwohl das Unternehmen seine Erwartungen an den globalen Automobilmarkt in diesem Jahr gleichzeitig nach unten korrigierte.
Unterdessen fiel das Papier von Aston Martin Lagonda (LON:AML) um über 20 Prozent, nachdem das Unternehmen seine Umsatz- und Margenprognose für das Jahr gesenkt hatte. Es verwies dabei auf die "makroökonomische Unsicherheit und die anhaltende Schwäche in den britischen und europäischen Märkten".
Irgendwo dazwischen befand sich Daimler (DE:DAIGn), der Hersteller von Mercedes-Benz, der sich von frühen Verlusten erholte, nachdem er angesichts der schwachen Nachfrage seine Kostensenkungsbemühungen verstärken wolle.
Die Aktienmärkte hatten den Morgen mit Rückenwind aus Asien begonnen, als bekannt wurde, dass die USA und China zum ersten Mal seit Wochen wieder Gespräche auf hoher Ebene über den Handel aufnehmen würden. Dies ist das Ergebnis eines Treffens zwischen Präsident Donald Trump und US-Technologieunternehmen, bei dem Fragen im Zusammenhang mit den Bedingungen, unter denen sie an den chinesischen Telekommunikationsriesen Huawei verkaufen können, geklärt wurden.
Die Deutsche Bank-Aktie (DE:DBKGn) sank wieder unter 7 Euro, nachdem das Bankhaus im zweiten Quartal in wichtigen Geschäftsbereichen deutliche Einbußen hinnehmen musste. Iberdrola (MC:IBE), eines der weltweit größten Unternehmen für erneuerbare Energien, stieg um 1,1 Prozent, nachdem es einen Gewinn über den Erwartungen gemeldet hatte, und sagte, dass es nun einen Anstieg des Jahresgewinns um mehr als 10 Prozent erwartet.
In Großbritannien stiegen die Aktien von ITV (LON:ITV) um 5,5 Prozent, nachdem der TV-Sender einen geringeren Umsatzrückgang als befürchtet gemeldet und zwei neue Serien von "Love Island" angekündigt hatte.