von Geoffrey Smith
Investing.com - Die US-Aktienmärkte sind mit Gewinnen in den regulären Handel am Dienstag gestartet, nachdem Präsident Donald Trump die Sorgen über einen neuen Handelskrieg zwischen den USA und China zerstreut hatte.
Trump hatte seinem Handelsberater Peter Navarro am späten Montag öffentlich widersprochen, nachdem Navarro gegenüber Fox News erklärt hatte, dass das im Januar unterzeichnete Phase-1-Handelsabkommen, mit dem die USA viele der in den letzten 18 Monaten auferlegten Importzölle ausgesetzt hatten, „vorbei" sei. Trump meinte demgegenüber via Twitter, der Deal sei „vollständig intakt“.
Daten des US-Landwirtschaftsministeriums und anderer Länder deuten darauf hin, dass China seine Verpflichtungen aus dem Kauf von US-Agrarerzeugnissen bei weitem nicht erfüllt hat, da sein eigenes Wirtschaftswachstum - und damit die Nachfrage nach Rohstoffen - weit hinter den Erwartungen vor der Coronavirus-Pandemie zurückgeblieben sind. Als solche interpretierten die Marktteilnehmer Trumps Intervention weniger als eine Tatsachenfeststellung denn als ein Eingeständnis, dass es keinen Willen für eine erneute Erhöhung der Zölle gibt - eine Maßnahme, die die Kaufkraft der US-Verbraucher in einer Zeit beeinträchtigen würde, in der über 20 Millionen Menschen arbeitslos sind.
Um 15:45 MEZ stand der Dow Jones Industrial Average 275 Punkte oder 1,1% höher auf 26.300 Punkten, während der S&P 500 und der Nasdaq Composite beide um 0,9% zulegten.
Es gab auch bessere Nachrichten aus der Wirtschaft: Die Verkäufe neu gebauter Häuser stiegen im Mai schneller als erwartet auf 676.000. Der Einkaufsmanagerindex von IHS Markit für Juni erholte sich ebenfalls stärker als erwartet von 39,8 im Mai auf 49,6. Insbesondere bei den Dienstleistungen war die Entwicklung positiv, als die Unternehmen wieder die Sperrungen hinter sich ließen. Wie bei ähnlichen Einkaufsmanagerindizes, die heute aus Europa hereinkamen, zeigten die Zahlen allerdings immer noch, dass die Wirtschaft in diesem Monat schrumpft - wenn auch langsamer als im Mai.
Unter den einzelnen Aktien erreichte Apple (NASDAQ:AAPL) nach dem ersten Tag seiner weltweiten Entwicklerkonferenz ohne größere Überraschungen ein neues Allzeithoch. Das Unternehmen bestätigte, dass es in der nächsten Generation von Laptops und Macs eigene Chips einsetzen wird. Bankaktien waren ebenfalls positiv, darunter JPMorgan Chase & Co (NYSE:JPM), Citigroup (NYSE:C) und Bank of America (NYSE:BAC), die alle mehr als 2% anstiegen.
Ansonsten fiel die Aktie der American Airlines Group (NASDAQ:AAL) um 5,6%, nachdem das Unternehmen den Ausgabepreis bei seiner Kapitalerhöhung auf 13,50 USD, 10% unter dem Schlusskurs vom Montag festgesetzt hatte. Die Preisgestaltung der Emission wurde durch die Entscheidung des Unternehmens beeinträchtigt, den Umfang von ursprünglich geplanten 1,5 Milliarden US-Dollar auf 2 Milliarden US-Dollar zu erhöhen.
An den anderen Märkten erreichten US-Gold-Futures ein Achtjahreshoch, da die Anleger die Währungsabwertung während eines wahrscheinlich langen Zeitraums mit extrem niedrigen Zinssätzen und Wertanlagekäufen durch die Zentralbanken weiter einpreisten. Um 16:15 MEZ lagen die Goldfutures an der Comex-Börse auf 1.783,36 USD, was einem Anstieg von 1,0% am Tag entspricht. Die US-amerikanischen Rohölfutures erreichten unterdessen ihren höchsten Stand seit Anfang März, als Anzeichen dafür erkennbar waren, dass das Vorgehen der OPEC gegen Quotenverletzer einige Wirkung zeigt. WTI stieg um 0,7% auf 41,00 USD pro Barrel.
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