Im Zuge von Ermittlungen zur Abgas-Affäre ist in Südkorea ein Volkswagen-Manager festgenommen worden. Ein Gericht in Seoul habe gegen den leitenden Angestellten des südkoreanischen Zweigs des Autobauers Haftbefehl erlassen, sagte ein Behördensprecher am Freitag. Er steht demnach im Verdacht, für Abgaskontrollen Dokumente gefälscht zu haben, um eine Verkaufsgenehmigung für den südkoreanischen Markt zu erhalten. Der Nachrichtenagentur Yonhap zufolge will das Gericht klären, ob der Manager auf Anordnung aus Deutschland handelte.
VW hatte im September nach Ermittlungen von US-Behörden einräumen müssen, weltweit in rund elf Millionen Dieselfahrzeugen eine illegale Software eingesetzt zu haben. Diese drückt den Schadstoffausstoß bei Emissionstests. Dem Konzern drohen hohe Strafzahlungen und Schadenersatzforderungen; zudem muss er Rückrufe und Umrüstungen der betroffenen Autos finanzieren.
Während der Konzern deutschen und europäischen Kunden eine Entschädigung bisher nicht konkret in Aussicht gestellt hat, sollen einzelne Kunden in den USA offenbar bis zu 7000 Dollar erhalten. Dort will der Konzern nach Angaben aus informierten Kreisen etwa zehn Milliarden Dollar (8,8 Milliarden Euro) Entschädigung zahlen. In Südkorea war Volkswagen (DE:VOWG) im November zu einer Strafzahlung von 14,2 Milliarden Won (11,5 Millionen Euro) und dem Rückruf von 125.500 Dieselfahrzeugen verdonnert worden.