Investing.com - Die Märkte können gnadenlos sein, wenn es um Vertrauen geht, und Super Micro Computer (NASDAQ:SMCI) steht aktuell genau deswegen im Rampenlicht. Nachdem der Server-Spezialist gestern bekanntgab, dass er die Frist zur Einreichung seines 10-K-Jahresberichts nicht einhalten kann, reagierten Analysten und Anleger gleichermaßen besorgt. Diese Verzögerung könnte kurz- bis mittelfristig für erhebliche Unruhe sorgen, wie die britische Großbank Barclays (LON:BARC) kommentierte.
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SMCI erklärte am Mittwoch, die zusätzliche Zeit werde benötigt, um die internen Kontrollen der Finanzberichterstattung gründlich zu überprüfen. Pikanterweise kam die Ankündigung genau einen Tag, nachdem der Shortseller Hindenburg in einem Bericht auf schwerwiegende finanzielle Unregelmäßigkeiten bei Super Micro Computer hingewiesen hatte, darunter mutmaßliche Geschäfte mit verbundenen Parteien sowie Sanktionsprobleme und Probleme bei der Exportkontrolle.
Barclays sieht die Verzögerung kritisch und warnt, dass sie möglicherweise zu einer intensiveren Prüfung der Corporate Governance und der internen Kontrollverfahren von SMCI führen könnte. Corporate Governance bezieht sich auf die Art und Weise, wie ein Unternehmen geführt und kontrolliert wird, insbesondere im Hinblick auf Transparenz und Verantwortlichkeit gegenüber den Aktionären. Eine solide Governance ist unerlässlich, um das Vertrauen der Anleger zu gewährleisten.
Die Sorgen der Analysten von Barclays sind nicht unbegründet. SMCI hat eine Vorgeschichte, die das Vertrauen der Anleger bereits auf die Probe gestellt hat. So wurde das Unternehmen 2018 vorübergehend von der Nasdaq-Börse genommen, was schon damals Fragen zu den internen Kontrollmechanismen aufwarf. Diese Vorgeschichte trägt nun dazu bei, dass die aktuelle Verzögerung noch intensiver beleuchtet wird.
SMCI versucht, die Wogen zu glätten. Das Management des Unternehmens betonte gegenüber Barclays, dass das fundamentale Geschäft weiterhin stark sei und dass es lediglich mehr Zeit benötige, um die internen Kontrollen und die Governance zu bewerten. Zudem versicherte SMCI, dass es die Exportkontrollen vollständig einhalte. Doch solche Aussagen werden die Skepsis der Anleger möglicherweise nicht sofort zerstreuen können.
Die Analysten von Barclays äußern die Befürchtung, dass die Aktie von SMCI aufgrund dieser Unsicherheiten kurzfristig auf der „Strafbank“ sitzen könnte.
Barclays weist zudem auf potenzielle Herausforderungen hin, die in naher Zukunft auf SMCI zukommen könnten. So könnte der Druck auf die Margen steigen, insbesondere wenn sich die Preisgestaltung im Wettbewerb nur langsam normalisiert.
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