Was haben TeamViewer (DE:TMV) (WKN: A2YN90) und Fielmann (DE:FIEG) (WKN: 577220) gemeinsam? Richtig, operativ eine ganze Menge Nix. Immerhin handelt es sich bei dem einen um ein Unternehmen, das Fernwartungslösungen für Computer anbietet. Das andere ist hingegen eine bekannte Optikerkette.
Allerdings gibt es bei Fielmann und TeamViewer dann doch eine Gemeinsamkeit: Beide Unternehmen haben zum Donnerstag dieser Woche nämlich vorläufige Zahlen präsentiert. Anlass genug, diese zwei Akteure in einem Artikel zu bündeln. Sowie auf ein spannendes Quartalszahlenwerk hinsichtlich dessen zu schauen, was wir bei diesen beiden Aktien jetzt kennen sollten.
TeamViewer: Reicht das …? Eine erste Aktie, die jetzt vorläufige Zahlen geliefert hat, ist, wie gesagt, die von TeamViewer. Grundsätzlich scheint die Haltung hier etwas skeptischer zu ein. So heißt es beispielsweise im deutschsprachigen Raum, dass das Unternehmen nach einem schwachen zweiten Quartal die Erwartungen an das laufende Geschäftsjahr dämpfe. Schauen wir uns das etwas näher an.
TeamViewer konnte jetzt jedenfalls Billings in Höhe von 121,6 Mio. Euro vorweisen, was nach den vorläufigen Zahlen einem Wachstum von 15 % und währungsbereinigt 18 % entsprechen könnte. Diese Kennzahl hat demnach die eigenen Prognosen von einem Wachstum von mindestens 20 % im Jahresvergleich leicht verfehlt.
Der Umsatz von TeamViewer liegt bei 122,8 Mio. Euro, was zwar im Rahmen der Erwartungen läge, allerdings auch nicht der gewünschte Achtungserfolg zu sein scheint. Unterm Strich rechnet das Management jetzt für das laufende Geschäftsjahr 2021 damit, dass die Billings und die Umsätze am unteren Ende der ausgegebenen Spanne von 585 und 605 Mio. Euro, beziehungsweise 525 und 540 Mio. Euro liegen. Ein Dämpfer zur Jahresmitte, unzweifelhaft. Aber das Wachstum hält noch an und die Prognose kann formal gehalten werden.
Fielmann: Im Turnaround! Bei Fielmann läuft es augenscheinlich deutlich besser. Na klar, der Vorjahreswert ist natürlich auch einer, der in der Pandemie des Jahres 2020 aufgezeichnet worden ist. Trotzdem ist das ein wichtiger Schritt mit Blick auf die Zahlen, der Normalität bedeuten könnte.
Gemäß den vorläufigen Zahlen rechnet das Management von Fielmann für das erste Halbjahr mit einem Plus beim Außen- und Konzernumsatz um 29 % im Jahresvergleich auf 919 Mio. Euro, beziehungsweise 790 Mio. Euro. Der Gewinn soll demnach bei 90 Mio. Euro liegen, was sogar einem Plus im Jahresvergleich von 150 % entsprechen soll. Wobei die Vergleichswerte im Vorjahr, wie gesagt, zu einem stärkeren Wachstum führen.
Für das Gesamtjahr 2021 rechnet das Management von Fielmann jetzt mit einem Gewinn von 200 Mio. Euro, nach einem Vorjahreswert von ca. 175 Mio. Euro. Hier könnte sich ebenfalls ein solider Turnaround abzeichnen. Oder etwas mehr Normalität nach Quartalen der Pandemie und des Lockdowns.
Wobei die Prognose natürlich unter der Maßgabe gilt, dass es keine weiteren Einschränkungen und Lockdowns gibt. Allerdings dürfte das mit Blick auf den Einzelhandelsfokus der Optiker-Kette eigentlich weitgehend logisch sein.
Spannende Zahlen! Fielmann und TeamViewer haben spannende Zahlen zum Donnerstag dieser Woche gemeldet. Einmal positiv, einmal negativ. Wobei genau das auf einen anderen Umstand hindeutet: Nämlich darauf, dass die Berichtssaison bald wieder an Fahrt aufnehmen dürfte.
Vincent besitzt Aktien von Fielmann. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
Motley Fool Deutschland 2021