Wir befinden uns in einer Phase, die wir wohl als Tech- oder Wachstums-Crash bezeichnen können. Zumindest sind die vergangenen Monate sehr volatil gewesen, was sogenannte Corona-Profiteure angeht. Das weckte so manchen Zweifel, ob einige Geschäftsmodelle nicht doch eher Hype gewesen sind. Oder wie viel Substanz sie in der Zeit danach noch haben.
Natürlich ist es auch oder gerade bei Tech- und Wachstumsaktien wichtig zu hinterfragen, wie stark die Investitionsthese ist. Im Einzelnen ist ein selektiver Ansatz wichtig. Trotzdem bin ich überzeugt: Diese drei Märkte werden sich nicht mehr zum Negativen verändern.
Tech- und Wachstums-Crash? E-Commerce hier, um zu bleiben Im Tech- und Wachstums-Crash sind auch einige junge, dynamischere E-Commerce-Akteure bedeutend gefallen. Teilweise im deutlich zweistelligen Prozentbereich. Wobei der Markt des E-Commerce auch neben dem Corona-Effekt weiterhin ein Wachstum mitbringt.
Die Erkenntnis, dass der E-Commerce alleine gekommen ist, um zu bleiben, ist nicht mehr preisverdächtig. Wohl aber die, dass der Markt trotzdem noch vergleichsweise „jung“ ist und global gesehen nicht einmal jeder vierte US-Dollar online ausgegeben wird. Das heißt, es gibt noch viel Potenzial, das Investoren erobern können.
Trotz Tech- oder Wachstums-Crash existieren für die kleinen, dynamischen vermeintlichen Corona-Profiteure Perspektiven. Entweder, sich regional zu etablieren oder sich ihre Nische zu holen. Der E-Commerce verändert sich jedenfalls nicht mehr zum Negativen. Nein, sondern nach der Pandemie ist die Wahrscheinlichkeit nur umso größer, dass sich die Marktverhältnisse sogar schneller verschieben.
Telemedizin: Mehr als nur ein Gimmick Die Telemedizin ist ein Megatrend, der vor der Pandemie aufgetreten ist. Zudem gibt es viele Akteure, die den Markt im Vorfeld aufrollen wollten. Aber in der heißen Phase haben sie gezeigt, welches Potenzial sie besitzen. Zum Ende der Pandemie geht den Aktienkursen die Luft aus. Der Tech- und Wachstums-Crash hat bei solchen Aktien einen guten Nährboden erhalten.
Allerdings verändert sich auch die Telemedizin voraussichtlich nicht mehr zum Negativen. Wir erkennen das anhand harter Faktoren wie einem adressierbaren Gesamtmarkt von 260 Mrd. US-Dollar alleine in den USA. Sowie weicher Kriterien, wie dem vorteilhaften Erfolgsmodell, zu jeder Zeit einen Arzt aufsuchen zu können. Und das ohne Warten, ohne Ansteckungsgefahr in einem Wartezimmer und von zu Hause aus. Das mag nicht in jeder Hinsicht klappen. Aber in vielen alltäglichen Fällen.
Die Telemedizin entwickelt sich außerdem konsequent weiter. Neben dem Abklären erster Wehwehchen setzen die Unternehmen zunehmend auf einen ganzheitlichen Ansatz. Beispielsweise die Behandlung und Therapie chronischer Erkrankungen oder auch psychische Krankheitsbilder. Es gibt viele Wege, diesen Megatrend-Markt weiter zu entwickeln, und die Vorteile überwiegen, trotz Tech- und Wachstums-Crash.
Tech- und Wachstums-Crash? Metaversum bündelt Trends Zu guter Letzt sollte ein Tech- und Wachstums-Crash auch dem Trend des Metaversums nichts anhaben. Es ist zugegebenermaßen eine andere Frage, welche First Mover in diesem Markt langfristige Gewinner sind. Aber an der Erkenntnis, dass dieser Megatrend-Markt viel Potenzial besitzt, ändert sich nix.
Im Kern geht es darum, viele Trends zu Bündeln und zu einem großen Ganzen zu vereinen: E-Commerce, Social Media, Digitalisierung, Payment, Advertising und eine Menge mehr. Trends, die im Einzelnen funktionieren und die Welt verändert haben. Die Bündelung sollte eigentlich nur zu noch mehr Akzeptanz führen. Und eben zu noch mehr Möglichkeiten für Foolishe Investoren.
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