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Telefonica Deutschland verliert Chef - Doppelspitze kommt

Veröffentlicht am 30.01.2014, 11:33
Rene Schuster scheidet aus Telefonica Deutschland Vorstand aus
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MÜNCHEN (dpa-AFX) - Überstürzter Abgang: Telefonica Deutschland (ETR:O2D) verliert überraschend seinen Chef. Rene Schuster werde bereits zum 31. Januar aus dem Vorstand ausscheiden, teilte der Konkurrent von Vodafone (FSE:VOD) (ISE:VOD) und Deutsche Telekom (ETR:DTE) am späten Mittwochabend mit. Dieser Schritt geschehe im gegenseitigen Einvernehmen, hieß es. Finanzchefin Rachel Empey und Strategievorstand Markus Haas sollen zusätzlich zu ihren Ressorts gemeinsam das Unternehmen leiten. Dabei werde sich Empey auf das operative Geschäft und Haas auf die Vorbereitung der Integration von E-Plus konzentrieren.

An der Börse fiel die Aktie am Vormittag um 1,59 Prozent auf 5,93 Euro. Ein Händler fürchtete, dass Anleger irritiert sein könnten. Immerhin sei die Übernahme von E-Plus noch nicht abgeschlossen.

Die Hintergründe für den abrupten Wechsel blieben zunächst unklar. Dem Vernehmen nach sollen sie im persönlichen Bereich liegen. Das Münchener Unternehmen wollte sich dazu nicht äußern. Ein Unternehmenssprecher sagte, es sei ein Signal der Kontinuität, dass nun zwei erfahrene Vorstände die Führung übernehmen. Rachel Empey kam 2004 zur Telefonica-Gruppe und ist seit 2009 Finanzchefin bei Telefonica Deutschland. Haas ist seit 1998 dabei und wurde 2009 Strategievorstand. Die beiden werden zudem gemeinsam Schusters Sitz im Executive Committee von Telefónica Europe übernehmen. In dem Gremium sitzen ausgewählte Manager des Europageschäfts.

Rene Schuster kam 2009 zu Telefonica. Unter seiner Führung übernahm das Unternehmen HanseNet, baute die Anzahl der Kundenanschlüsse aus und ging an die Börse. Dort ist es seitdem ein Schwergewicht im TecDax (ETR:TDXP). Bei der außerordentlichen Hauptversammlung am 11. Februar, auf der die Übernahme des Konkurrenten E-Plus auf den Weg gebracht werden soll, wird er nicht mehr dabei sein.

Bei der Veranstaltung sollen die Aktionäre unter anderem einer Kapitalerhöhung um 3,7 Milliarden Euro zustimmen, mit der ein Teil des Kaufpreises an KPN (ETR:KPN) (ASX:KPN) in bar bezahlt werden soll. In Gefahr ist der Milliardendeal nicht, hat der spanische Mutterkonzern doch eine komfortable Mehrheit. Insgesamt liegt der Kaufpreis bei mehr als 8 Milliarden Euro. Im Sommer hatte die niederländische KPN angekündigt, ihre deutsche Tochter mehrheitlich an Telefonica Deutschland zu veräußern.

Durch die Übernahme von E-Plus will Telefonica Deutschland mit seiner Kernmarke O2 zum größten Mobilfunkanbieter in Deutschland aufrücken. Die EU-Kommission hatte allerdings jüngst Bedenken angemeldet. Die Wettbewerbshüter wollen den Fall vertieft bis zum 14. Mai prüfen. Der Deal könne den Wettbewerb auf dem Mobilfunk-Markt empfindlich schwächen, schrieb die Behörde zur Begründung. Telefonica Deutschland ist dennoch zuversichtlich, die Übernahme wie geplant in der zweiten Jahreshälfte unter Dach und Fach zu bringen./fn/nmu/stb

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