Von der letzten Wirtschafts- und Börsenkrise im März 2020 hat Tesla (NASDAQ:TSLA) (WKN: A1CX3T) sogar profitiert. Während viele traditionelle Autokonzerne hohe Verluste verbuchten, setzten Elektroautos zu einem starken Boom an und Tesla erreichte die Gewinnzone.
Doch die aktuelle wirtschaftliche Talfahrt spürt auch der Elektroauto-Pionier. China führte im zweiten Quartal 2022 weitere Corona-Lockdowns durch, worunter Teslas Produktion litt. Der Konzern muss zudem weiterhin Lieferkettenschwierigkeiten und einen Halbleitermangel managen.
Tesla mit schwächerem Quartal Im zweiten Quartal 2022 sank deshalb Teslas Produktion gegenüber dem Vorquartal um 15,3 % auf 258.580 Fahrzeuge. Im Vorjahresvergleich stieg er um 25,3 %. Dennoch würde der Konzern bei einer anhaltenden Schwäche so im Gesamtjahr seine Wachstumsziele von 50 % verfehlen.
Der Absatz erreichte 254.695 Fahrzeuge und lag damit 17,9 % unter dem Vorquartalswert. Im Vergleich zum Vorjahr stieg er um 26,6 %. Tesla verfehlte damit die Analystenerwartungen, die mit 256.520 Auslieferungen rechneten. Wie sich die Entwicklungen auf Umsatz und Gewinn auswirken, erfahren wir am 20.07.2022.
Eine weitere Zwangspause Um die Ziele doch noch zu erreichen, will Tesla später im Jahr umso mehr Sonderschichten einplanen. Doch aktuell produzieren die Werke Berlin und Austin einfach noch zu wenige Modelle, um profitabel zu sein. Elon Musk sprach zuletzt sogar von „gigantischen Geldverbrennungsöfen“.
Um die Produktion schneller zu machen, fährt Tesla die Werke Berlin und Shanghai für etwa zwei Wochen herunter. In Berlin will der Konzern danach in drei Schichten arbeiten, um so den Rückstand aufzuholen. Hier will er zukünftig ebenfalls Elektromotoren bauen, um sie nicht aus Shanghai importieren zu müssen.
Neben den technischen Problemen findet das Unternehmen in Berlin derzeit nicht genügend Arbeiter. Aufgrund der hohen Inflation verlangen sie mehr Lohn. Zudem ist der Arbeitsmarkt derzeit annähernd leer gefegt. Tesla hat deshalb bereits die Gehälter um 6 % erhöht.
In Berlin produzierte Tesla zuletzt 1.000 Wagen pro Woche, weil der Konzern hier 2170-Batterien nutzte, die im ausreichenden Umfang vorhanden waren. In Austin waren 4680er-Batterien anfangs Mangelware, bis das Unternehmen auch hier auf 2170er-Zellen umschwenkte.
Die Nachfrage ist hingegen derzeit weiterhin so hoch, dass sie Tesla kaum decken kann. Dies spricht weiterhin für das Unternehmen.
Düstere CEO-Prognosen Unterdessen zeichnen die Renault (EPA:RENA) (WKN: 893113)- und Stellantis (NYSE:STLA) (WKN: A2QL01)-CEOs ein düsteres Bild für die Elektroauto-Zukunft. Grund sind die knappen Rohstoffe, was zu höheren Verkaufspreisen führt. Sie befürchten so eine sinkende Nachfrage oder sogar einen Marktzusammenbruch.
Zwar sollte durch eine größere Produktionsmenge der Fahrzeugpreis sinken. Doch diese Entwicklung könnte beispielsweise durch zu knappe Vorkommen an Lithium und Seltenen Erden ausgebremst werden.
Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla.
Motley Fool Deutschland 2022