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Tesla-Aktie: Ist Elon Musks Masterplan gescheitert?

Veröffentlicht am 09.04.2022, 11:31
Aktualisiert 09.04.2022, 11:35
Tesla-Aktie: Ist Elon Musks Masterplan gescheitert?
TSLA
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Vor Kurzem kündigte Elon Musk an, an einem dritten „Masterplan“ zu arbeiten. In diesen sehr langfristig ausgerichteten Blogposts beschreibt der Tesla (WKN: A1CX3T)-CEO seine Zukunftsvorstellungen für den Elektroautohersteller. Klar, dass ein neuer Masterplan eine Goldgrube für Investoren der Tesla-Aktie (NASDAQ:TSLA) wäre.

Den ersten Masterplan hat Tesla entgegen aller Vermutungen seiner Kritiker erfolgreich erfüllt. Zeit, einen Blick auf den zweiten Masterplan der Tesla-Aktie zu werfen. Wie sieht die Erfolgsbilanz hier aus?

Der „Master Plan, Part Deux“ der Tesla-Aktie Den zweiten Teil seines Masterplans verfasste Elon Musk am 20. Juli 2016. Zu diesem Zeitpunkt befand sich der originale Masterplan seiner Einschätzung nach „in den letzten Schritten der Ausführung“. Eine sehr optimistische Definition, auf die wir später noch einmal zurückkommen werden.

Der „Master Plan, Part Deux“ sah die folgenden vier Punkte vor:

  • die Entwicklung beeindruckender Solardächer mit nahtlos integrierten Batteriespeichern,
  • die Erweiterung der Produktpalette für Elektrofahrzeuge, sodass alle wichtigen Segmente abgedeckt sind,
  • die Entwicklung selbstfahrender Autos, die mit künstlicher Intelligenz 10-mal sicherer sind als menschliche Fahrer, und
  • die Möglichkeit, Teslas als Robotaxis einzusetzen.
Was ist die Erfolgsbilanz? Wie sieht es mit der Fertigstellung aus? Tesla hat alle der genannten Punkte verfolgt – aber keinen so richtig abgeschlossen. Das Solardach existiert, erreichte jedoch bisher nie die großen Volumina, die Elon Musk Jahr für Jahr angekündigt hatte. Die Produktpalette besteht aktuell aus nur vier Modellen – weitere sind angekündigt, gehen aber nach mehrmaligen Verzögerungen erst frühestens nächstes Jahr in Produktion. Ein Kompakt-Elektroauto scheint in weiter Ferne.

Die „Full Self Driving Beta“, eine in den USA verfügbare Testversion des Tesla-Autopiloten, fährt zwar beeindruckend gut und verbessert sich immer weiter, ist aber definitiv nicht annähernd so zuverlässig wie ein menschlicher Fahrer. Unter diesen Umständen sind Robotaxis natürlich unmöglich.

Ist der „Master Plan, Part Trois“ ein Ablenkungsmanöver? Schreibt Elon Musk den neuen Masterplan also nur, um die Tesla-Aktie hochzujubeln und von den nicht erreichten Zielen der Vergangenheit abzulenken?

Hier müssen wir wieder auf die „letzten Schritte der Ausführung“ des ursprünglichen Masterplans zurückkommen. Dessen dritter (und mit Abstand wichtigster) Punkt lautete: Das mit den Modellen S und X verdiente Geld nutzen, um ein Massenmarktfahrzeug – das Model 3 – zu kreieren. Zu dem Zeitpunkt, als Elon Musk den zweiten Masterplan verfasste, war das Auto zwar bereits entwickelt und der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Aber die Massenproduktion, das eigentlich Entscheidende, stand noch bevor. Hier zeigt sich, wie Elon Musk über die Erreichung von Zielen denkt.

Solange kein fundamentales Problem, etwa ein physikalisches Gesetz, gegen die Erreichung eines Ziels spricht, sieht Elon Musk es als erreichbar an. Und so überrascht es nicht, dass er den jetzigen Zeitpunkt für den dritten Teil des Masterplans wählt. Zwar ist keiner der Punkte aus dem zweiten Masterplan hundertprozentig erfüllt. Aber er ist bei allen vier Punkten so optimistisch, dass er sie als fast abgeschlossen ansieht.

Noch dazu dürfen wir nicht vergessen, dass die Veröffentlichung neuer Modelle vor allem deshalb stockt, weil die Nachfrage nach den existierenden Tesla-Elektroautos so hoch ist.

Fazit für Investoren der Tesla-Aktie Elon Musk denkt extrem langfristig und groß – eine Eigenschaft, die ich als Foolisher Investor sehr schätze. Daraus, dass er nun an einem dritten Masterplan arbeitet, können wir erkennen, dass er sehr optimistisch für das Erreichen der Ziele aus dem Master Plan, Part Deux ist.

Diese Interpretation erscheint mir wesentlich logischer als die Hypothese eines Ablenkungsmanövers. Der Kapitalmarkt ist schlau genug, zwischen Vision und tatsächlich Erreichtem zu unterscheiden. Auf Äußerungen Elon Musks zum zukünftigen Wachstum des Elektroautoherstellers reagiert die Tesla-Aktie schon lange nicht mehr. Das wird beim neuen Masterplan nicht anders sein.

Doch diese kleinen Kursschwankungen der Tesla-Aktie sind mir egal. Wichtiger ist mir, was genau Elon Musk in den neuen Masterplan hineinschreibt und was das für die Zukunft seiner Unternehmen bedeutet.

Der Artikel Tesla-Aktie: Ist Elon Musks Masterplan gescheitert? ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

Christoph Gössel besitzt Aktien von Tesla. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Tesla.

Motley Fool Deutschland 2022

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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