von Robert Zach
Investing.com - Nach der Wiederwahl Xi Jinpings auf dem 20. Parteikongress für eine dritte fünfjährige Amtszeit als Chef der Kommunistischen Partei Chinas und damit als Staatsoberhaupt stürzten die Papiere von Alibaba (HK:9988) (NYSE:BABA) am Montag in Hongkong auf ein neues Rekordtief ab.
Kurz vor Handelsschluss verloren die Aktien des chinesischen Online-Riesen 11,57 Prozent auf 61,60 Hongkong-Dollar und erreichten damit den niedrigsten Stand seit der Listung der Papiere in der chinesischen Finanzmetropole im Jahr 2019.
Sorgen bereite den Investoren nach Xis Wiederwahl vor allem die Aussicht auf weitere staatliche Eingriffe in den Privatsektor. Daran ändere auch die Tatsache nichts, dass China den US-Kontrolleuren grünes Licht gegeben habe, in den USA gelistete chinesische Unternehmen genauer unter die Lupe zu nehmen, um ein Delisting von der Wall Street zu verhindern, schrieb Bohdan Kucheriavyi, Finanzblogger auf Seeking Alpha.
"Die jüngste Rede von Xi Jinping bei der Eröffnung des 20. Nationalkongresses der KPCh in Peking sowie seine Wiederwahl für eine beispiellose dritte Amtszeit als Parteivorsitzender signalisieren, dass sich der chinesische Staat weiterhin direkt und indirekt in die Angelegenheiten des Privatsektors einmischen wird", erklärte er in einem Beitrag auf der Finanzplattform.
Folglich sei eine Long-Position in Alibaba selbst zum aktuellen Kurs kaum zu rechtfertigen, schließlich würden die in den letzten Jahren ergriffenen Maßnahmen, die der Finanzlage des Unternehmens zusetzten, aller Voraussicht nach bestehen bleiben, weshalb Alibaba die Erwartungen der Anleger auch in Zukunft wohl kaum erfüllen dürfte, argumentierte Kucheriavyi.
Chinas Präsident und Parteichef Xi Jinping hat seine Macht auf Jahre hinaus zementiert. Er wurde am Sonntag für eine bislang beispiellose dritte Amtszeit als Generalsekretär der Kommunistischen Partei bestätigt. Das Zentralkomitee wählte den 69-Jährigen für weitere fünf Jahre.
Im Anschluss präsentierte Xi die neue Führungsriege - den von ihm selbst geleiteten, siebenköpfigen Ständigen Ausschuss des Politbüros. Dafür wurden potenzielle Rivalen aussortiert und loyale Anhänger in Position gebracht. Hinter Xi betrat der KP-Chef von Shanghai, Li Qiang, die Bühne - ein sicheres Zeichen dafür, dass er im März Ministerpräsident wird.
Investing.com/Reuters