Von Sam Boughedda
Investing.com - In einer am Donnerstag vorliegenden Studie äußerten die Spezialisten der UBS (SIX:UBSG) die Erwartung, dass die Berichtssaison nicht, wie von vielen befürchtet, als negativer Katalysator für den Markt fungieren wird, auch wenn sich der Aktienmarkt nach wie vor mit "hohen Bewertungen, einer US-Notenbank, die die Zinsen aller Voraussicht nach in nächster Zeit nicht senken wird, strengeren Kreditbedingungen und Signalen aus der Zinskurve" konfrontiert sieht, die zur Vorsicht mahnen.
Die Schweizer Großbank beließ ihre Ziele für Juni und Dezember für den S&P 500 bei 3.900 und 3.800.
"Die Turbulenzen im Bankensektor haben Befürchtungen geweckt, dass der Zugang zu Krediten schwieriger werden und zu einer Verlangsamung des Wirtschaftswachstums führen könnte", so die UBS. "Auch wenn wir dem zustimmen, dass der Zugang zu Bankkrediten für bestimmte Segmente der Wirtschaft schwieriger werden dürfte, glauben wir, dass sich dieser Gegenwind erst mit der Zeit in den Fundamentaldaten der Unternehmen niederschlagen wird. Wir glauben sogar, dass die Zahlen für das 1. Quartal 2023 überraschend robust ausfallen könnten."
Die Experten begründeten ihre These unter anderem damit, dass die Verbraucherausgaben durch einen sich zwar abkühlenden, aber immer noch robust wachsenden Jobmarkt gut gestützt werden, und ergänzten, dass die Haushalte immer noch auf etwa 1 Billion Dollar an "überschüssigen" Ersparnissen sitzen, die während der Pandemie angehäuft wurden.
Weiter heißt es, dass die Unternehmensgewinne durch eine weitere Erholung der Lieferketten, eine stärkere Konzentration auf Kosteneinsparungen und den schwächeren Dollar profitieren werden.
"Die Messlatte für die Berichtssaison erscheint niedrig. Die Bottom-up-Schätzung für den S&P 500 für das 1. Quartal 2023 ist in den letzten drei Monaten um 6,5 % gesunken, obwohl die Ökonomen ihre Prognosen für das US-BIP-Wachstum im ersten Quartal von nahezu 0 % vor zwei Monaten auf jetzt rund 1,3 % nach oben korrigiert haben", so die UBS weiter. "Und zu guter Letzt sehen die Erwartungen für die Gewinnmargen des S&P 500 eher niedrig aus. Für das 1. Quartal 2023 deuten die Bottom-up-Konsensschätzungen auf eine Gewinnmarge hin, die unter dem Vorkrisenniveau liegt."