New York (Reuters) - Die Absage des geplanten Gipfeltreffens zwischen US-Präsident Donald Trump und dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un hat am Donnerstag die Wall Street belastet.
Hinzu kam Trumps Drohung mit höheren Einfuhrzöllen auf Autoimporte. Anleger fürchten, dass die USA damit neues Öl ins Feuer der Handelsstreitigkeiten mit wichtigen Wirtschaftsmächten wie China und der EU gießen. "Wir sind der Regierung ausgeliefert, nicht nur was Nordkorea angeht, sondern wegen der Autozölle auch was den Handel angeht", sagte Anlagestrategin Liz Ann Sonders vom Wertpapierhändler Charles Schwab.
Trump sagte die für den 12. Juni in Singapur angesetzte Begegnung mit Kim ab, da diese wegen der von Kim zuletzt gezeigten "offenen Feindseligkeit" derzeit nicht angemessen sei. Sonders sagte dazu: "Der Gipfel wurde positiv gewertet. Daher ist die Absage nun negativ."
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte im frühen New Yorker Nachmittagshandel 0,3 Prozent im Minus bei 24.815 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 verlor 0,2 Prozent auf 2728 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq tendierte kaum verändert auf 7427 Stellen. In Frankfurt schloss der Dax 0,9 Prozent tiefer auf 12.855 Punkten.
Auf Trumps Geheiß soll das US-Handelsministerium prüfen, ob Fahrzeugimporte die nationale Sicherheit der USA bedrohen. Dann könnte er auf eigene Faust über Zölle entscheiden. Die Aktien von GM gewannen 1,6 Prozent, die von Ford 1,7 Prozent.
Finanzwerte gaben im Schnitt 0,7 Prozent nach. Die am Mittwoch veröffentlichten Protokolle der jüngsten US-Notenbanksitzung dämpften Spekulationen auf ein stärkeres Tempo bei den anstehenden Zinserhöhungen.
7,4 Prozent abwärts ging es dagegen für Aktien von Best Buy. Der Anbieter von Unterhaltungselektronik enttäuschte Anleger mit langsamer wachsenden Online-Umsätzen. Aktien des Traktorbauers Deere profitierten von einer Kaufempfehlung der UBS (SIX:UBSG) und legten 0,5 Prozent zu.