Wenn wir die aktuelle Ausgangslage der TUI-Aktie (WKN: TUAG00) zusammenfassen, so können wir eines sagen: Das Unternehmen lebt derzeit von den Liquiditätshilfen des Staates. Das Coronavirus, die Epidemie und die Einschränkungen in der Mobilität vermiesen es TUI (DE:TUIGn) derzeit, operativ in die Spur zu finden.
Immerhin: Durch die Liquiditätshilfen schien das Überleben gesichert. Doch jetzt, nach der Kapitalerhöhung und den Einstieg des Staates, gibt es weitere schlechte Nachrichten. Denn die BaFin ist auf dem Plan und nimmt insbesondere die aktuelle Ausgangslage näher unter die Lupe. Schauen wir im Folgenden daher einmal, was Foolishe Investoren wissen müssen.
TUI-Aktie und der BaFin-Schreck Wie zum Montag dieser Woche bekannt geworden ist, untersucht die BaFin offenbar die Hilfen im Rahmen eines Stabilisierungspaketes. Genauer gesagt möchte sich die Finanzaufsicht die Bewegungen unmittelbar vor der Bekanntgabe des zweiten staatlichen Rettungspaketes näher ansehen. Das bedeutet zum Wochenauftakt ein dickes Minus für die TUI-Aktie.
Die BaFin tritt jedoch nicht eigenständig auf. Wie wir aktuellen Meldungen entnehmen können, hat ein Haushaltsexperte der Grünen-Fraktion im niedersächsischen Landtag die Behörde schriftlich über mögliche Unregelmäßigkeiten informiert. Eine womöglich brisante Wendung im Rahmen dieser Hilfen.
Von den Finanzaufsehern gab es zunächst ein Statement, das alles oder auch nichts heißen muss: Demnach sehe man sich routinemäßig die Bewegungen im Rahmen dieser Bekanntgabe an. Allerdings möchte der politische Funktionär im Rahmen seiner schriftlichen Meldung überprüfen lassen, ob gegebenenfalls Informationen über laufende Gespräche durchgesickert sein könnten. Sowie, ob sich möglicherweise einige verdächtige Geschäfte ergeben hätten. So sinngemäß der Tenor in der aktuellen Causa.
Viel kann, nichts muss Die derzeitigen Äußerungen und Neuigkeiten bringen daher vor allem eines: Angst. Sie könnten, wenn es etwas Auffälliges gäbe, natürlich bedeuten, dass die Hilfen beanstandet und in den Fokus gerückt werden. Wobei es möglicherweise eher diejenigen betrifft, die mit den Aktien zu diesem Zeitpunkt gehandelt haben.
Die Informationen rund um die Staatshilfen scheinen daher nur mittelbar betroffen zu sein. Das könnte gute Neuigkeiten bedeuten. Wobei, wie gesagt, generell abzuwarten bleibt, welche Informationen und Erkenntnisse die Prüfung ergeben wird.
Trotzdem bleibt die TUI-Aktie weiterhin ein heißes Eisen. Die Nervosität ist bezeichnend in Anbetracht dieser Meldung. Foolishe Investoren sollten sich außerdem die Tragweite der Milliardenkredite und Verwässerungen bewusst machen, die zu einem hochverschuldeten Unternehmen führen. Das ist für mich das Wesentliche, das jetzt die TUI-Aktie prägt.
TUI-Aktie: Für mich weiterhin nicht einmal Value … Die TUI-Aktie ist für mich daher weiterhin eines: eine Aktie, die ich meide. Die Bewertung kann günstig sein, mag sein. Die Probleme sind trotzdem groß und auch diese neue Nachrichtenlage zeigt: Die Aktie ist anfällig für Neuigkeiten und Bewegungen. Vielleicht sollten daher nur abgezockte Contrarians auf diese Anteilsscheine setzen. Vor allem auch nur dann, wenn man mit Nervosität und einem Quäntchen Angst leben kann.
Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
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