Investing.com - Die Zeiten, in denen Unilever (LON:ULVR) nur verhaltene Erwartungen weckte, scheinen vorbei zu sein. Die Bank of America (NYSE:BAC) hat den britisch-niederländischen Konsumgütergiganten in einer am Donnerstag vorliegenden Mitteilung von „Underperform“ auf „Buy“ hochgestuft.
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Optimistische Wachstumsaussichten
Einer der Hauptgründe für den optimistischen Ausblick der Bank of America ist das erwartete organische Wachstum von Unilever. Zwischen 2024 und 2027 soll dieses eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (Compound Annual Growth Rate, CAGR) von 4,6 % erreichen. Das „organische Wachstum“ beschreibt das Wachstum eines Unternehmens, das aus eigenen Kräften – also ohne Zukäufe oder Fusionen – entsteht. Bei Unilever soll dieses Wachstum laut den Experten vor allem durch einen vorteilhafteren Produktmix und Marktanteilsgewinne angetrieben werden.
Dieses positive Wachstum wird sich auch auf den Gewinn pro Aktie (Earnings per Share, EPS) auswirken, der laut den Analysten der Bank of America von einer durchschnittlichen Wachstumsrate von nur 1,5 % im Zeitraum 2020-2023 auf 10 % im Zeitraum 2023-2026 ansteigen soll.
Strategische Neuausrichtung durch Abspaltung
Ein weiterer Schlüsselfaktor für die optimistische Einschätzung ist die geplante Abspaltung des Speiseeis-Geschäfts bis 2025. Diese strategische Entscheidung erlaube es Unilever, sich auf wachstumsstärkere Kategorien und Marken zu konzentrieren, was sich positiv auf die Rendite und den Cashflow auswirken dürfte. Der Schritt wird als notwendig erachtet, um die Risiken zu minimieren, die mit einem stagnierenden Speiseeis-Geschäft verbunden sein könnten.
Das verbleibende Geschäft von Unilever, das die Bank of America als „RemainCo“ bezeichnet, soll sich durch eine höhere organische Wachstumsrate auszeichnen, die 60 Basispunkte über dem Branchendurchschnitt liegt. Darüber hinaus erwartet die Bank, dass die Margen von RemainCo um 170 Basispunkte höher liegen werden und die CAGR des Gewinns pro Aktie um 250 Basispunkte über dem Branchendurchschnitt.
Fokus auf „Power Brands (NYSE:BBWI)“ und Innovation
Unilever hat in den letzten Jahren seine strategische Ausrichtung zunehmend auf sogenannte „Power Brands“ und innovationsgetriebene Kampagnen gelegt. „Power Brands“ sind Marken, die über eine besonders hohe Bekanntheit und eine starke Marktstellung verfügen. Diese Fokussierung soll nicht nur das Volumen, sondern auch den Produktmix weiter optimieren und somit das langfristige Wachstum des Unternehmens sicherstellen.
Die Bank of America sieht in dieser Strategie einen wesentlichen Treiber für die zukünftige Performance von Unilever und hebt daher das Kursziel von 3.800 Pence auf 5.600 Pence an. Dies entspricht einem Aufwärtspotenzial von rund 19 %.
Ein Turnaround in vollem Gange
Per Saldo sind die Analysten der Bank of America der Ansicht, dass der Turnaround bei Unilever, der von einem früheren Managementteam eingeleitet wurde, unter der aktuellen Führung erfolgreich fortgeführt wird. Dennoch spiegelt sich dieser Fortschritt bislang nicht vollständig in der aktuellen Marktbewertung wider. Das könnte sich jedoch bald ändern, wenn sich die optimistischen Prognosen bewahrheiten.
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