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Uniper bläst im Abwehrkampf gegen Fortum zum geordneten Rückzug

Veröffentlicht am 21.11.2017, 16:02
© Reuters. FILE PHOTO: A shareholder of E.ON SE Climate and Renewables picks up a brochure of E.ON's utility sector Uniper SE in Essen
EONGn
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- von Tom Käckenhoff

Düsseldorf (Reuters) - Im Übernahmekampf gegen den finnischen Versorger Fortum geht Uniper auf seinen Gegner zu.

Zwar lehnten Vorstand und Aufsichtsrat des Düsseldorfer Konzerns die rund acht Milliarden Euro teure Übernahmeofferte der Skandinavier am Dienstag nach intensiver Prüfung ab. Zugleich will Uniper-Chef Klaus Schäfer den Blick aber nach vorne richten. Es sei wahrscheinlich, dass Fortum von E.ON (DE:EONGn) Anfang 2018 das Uniper-Paket von 47 Prozent übernehmen und damit neuer Großaktionär werde. "Was wir jetzt brauchen, ist eine saubere Vereinbarung mit Fortum, die rechtlich belastbar ist, Klarheit für Mitarbeiter und Aktionäre schafft und für Fortum und Uniper gleichermaßen akzeptabel ist."

Fortum hatte mit E.ON einen Preis von 22 Euro je Aktie für den verbliebenen Uniper-Anteil von 47 Prozent vereinbart, was rund 3,8 Milliarden Euro entspricht. Am 7. November hatten die Finnen auch den übrigen Aktionären ein Angebot in derselben Höhe unterbreitet. Die Uniper-Aktie notierte in den vergangenen Wochen bei knapp 24 Euro.

FORTUM: WERDEN ANGEBOT NICHT ERHÖHEN

In der offiziellen Stellungnahme rieten der Vorstand und Aufsichtsrat von Uniper den Aktionären davon ab, die Offerte

anzunehmen. Sie seien der Auffassung, dass das Abgebot nicht im Interesse von Uniper, den Aktionären, Mitarbeitern und weiteren Stakeholdern sei. "Das Angebot von Fortum ist nicht akzeptabel, da es den tatsächlichen Wert von Uniper nicht widerspiegelt", sagte Schäfer. Die Konzerne passten strategisch nicht zusammen. Auch geografisch ergebe sich kein Vorteil. "Fortum bringt Uniper keinen nennenswerten Vorteil." Die Entscheidung fiel dem Unternehmen zufolge ohne Gegenstimmen. E.ON-Finanzchef Marc Spieker, der dem Kontrollgremium angehört, habe an der Abstimmung nicht teilgenommen.

Fortum betonte, das Angebot nicht zu erhöhen. Auch E.ON verteidigte die Höhe. "Es gilt weiterhin, dass die Fortum-Offerte für E.ON unverändert ein hochattraktives Angebot ist, über das wir im Januar entscheiden werden. Dass das Management von Uniper und Fortum die Gespräche fortsetzen, begrüssen wir",

teilte der Konzern mit. Die Uniper-Aktie notierte am Dienstag bei etwa 23,80 Euro.

© Reuters. FILE PHOTO: A shareholder of E.ON SE Climate and Renewables picks up a brochure of E.ON's utility sector Uniper SE in Essen

UNIPER-CHEF WILL NICHT IN DER "SCHMOLLECKE" SEIN

Uniper-Chef Schäfer bezweifelte erneut die Aussage Fortums, wonach die Finnen keine Übernahme planten. Auch der Betriebsrat hatte die Sorge geäußert, dass es zu einer Zerschlagung von Uniper und zu einem Abbau der 13.000 Jobs, darunter 5000 in Deutschland, kommen könne. Schäfer kritisierte erneut das Vorgehen von E.ON, durch das sich der frühere Finanzchef des Konzerns hintergangen sieht. "Die Beziehung zu E.ON hat sich sehr, sehr deutlich abgekühlt." Uniper-Aufsichtsratschef Bernhard Reutersberg, ein langjähriger Weggefährte von E.ON-Chef Johannes Teyssen, verwies darauf, dass ursprünglich vereinbart worden sei, die Minderheitsanteile von Uniper marktschonend über einen mittelfristigen Zeitraum an die Börse zu bringen.

Schäfer richtete den Blick nach vorne. "Wenn Sie so wollen, bin ich aus meiner viel zitierten "Schmollecke" herausgekommen und habe mich bereits letzte Woche mit Pekka Lundmark, dem Chef von Fortum, getroffen." Wichtig sei, eine Vereinbarung zu treffen, die rechtlich belastbar sei, Klarheit für Mitarbeiter und Aktionäre schaffe und für Uniper und Fortum akzeptabel sei.

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