Die Unternehmen des insolventen Internetkonzerns Unister verschicken an einen Teil ihrer Kunden wieder Newsletter. Ein externer Datenschutzbeauftragter habe rund 14 Millionen Kundendaten dafür freigegeben, teilte Insolvenzverwalter Lucas Flöther am Donnerstag mit. Bei Millionen weiteren E-Mail-Adressen werde noch überprüft, ob bei ihnen - wie gesetzlich vorgeschrieben - das Einverständnis der Kunden zum Erhalt von Newslettern vorliege.
Vor einigen Tagen war bekannt geworden, dass für einen Teil der Unister-Kundendaten die Zustimmung dafür möglicherweise nicht vorlag. Der Insolvenzverwalter stoppte daraufhin den Versand von Newslettern und ließ die Kundendaten überprüfen. Der Internetkonzern nutze das Insolvenzverfahren, um "Fehler aus der Vergangenheit mit einem entschlossenen Selbstreinigungsprozess zu beseitigen", erklärte Flöther. Dies sei auch ein "wichtiges Signal an die Investoren".
Unister hatte Mitte Juli Insolvenz angemeldet, nachdem Gründer und Gesellschafter Thomas Wagner tödlich mit dem Flugzeug verunglückt war. Mehrere Tochterfirmen rutschten danach ebenfalls in die Insolvenz. Unister steht inzwischen zum Verkauf.