Von Peter Nurse
Investing.com - Der Dollar baute seine Verluste im europäischen Frühhandel am Donnerstag aus und fiel gegenüber einer Reihe von Risikowährungen auf ein Drei-Jahres-Tief. Zuvor hatte der Vorsitzende der Federal Reserve, Jerome Powell, erklärt, dass die lockere Politik der Zentralbank weiterhin bestehen bleiben wird.
Gegen 8:55 Uhr lag der Dollar Index, der den Greenback gegenüber einem Korb von sechs anderen Währungen abbildet, um 0,3% niedriger bei 89,920.
Der EUR/USD legte um 0,2% auf 1,2193 zu, der GBP/USD kletterte um 0,1% auf 1,4153, nachdem er über Nacht zum ersten Mal seit April 2018 fast die 1,43 erreicht hatte. Der USD/JPY notierte um 0,2% höher bei 106,08.
Der risikosensible AUD/USD verzeichnete bei 0,7992 einen Aufschlag von 0,3% und erzielte damit ein neues Dreijahreshoch. Der NZD/USD stieg um 0,2% auf 0,7447 und lag damit nur knapp unter dem Mittwochshoch von 0,7455. Der USD/CAD hingegen fiel um 0,1% auf 1,2496, während das Dreijahrestief zuvor bei 1,2493 gebildet wurde.
Der Fed-Vorsitzende Jerome Powell setzte am Mittwoch seine halbjährliche Anhörung vor dem Kongress fort und erklärte vor dem Finanzausschuss des Repräsentantenhauses, dass die Zentralbank ihre extrem lockere Haltung erst dann ändern werde, wenn sich die US-Wirtschaft, insbesondere der Arbeitsmarkt, deutlich verbessere, und somit jede kurzfristige Inflationsspitze überwunden würde.
"Unsere Politik ist akkommodierend, weil die Arbeitslosigkeit hoch und der Arbeitsmarkt weit von der maximalen Beschäftigung entfernt ist", sagte Powell.
Diese Äußerungen behielten den dovish Ton bei, den er in seiner Aussage vor dem Senat am Dienstag verwendet hatte.
Die lockeren Finanzbedingungen, das Versprechen eines fiskalischen Stimulus in Höhe von zusätzlichen 1,9 Billionen Dollar und eine beschleunigte Einführung der Covid-19 Impfstoffe haben zu einem wachsenden Vertrauen in eine globale wirtschaftliche Erholung geführt. Für den Dollar als sicheren Hafen ist das jedoch keine gute Nachricht.
An Wirtschaftsdaten erwarten uns heute aus den USA die wöchentlichen Arbeitslosenunterstützungen und die zweite Revision des Q4 BIP, welche laut Prognose von 1,9 % zuvor auf 2,0 % angehoben wird.