Investing.com - Die Aktien von Volkswagen (ETR:VOWG_p) gerieten am Donnerstag unter Druck, nachdem das Unternehmen einen Gewinnrückgang für das zweite Quartal gemeldet hatte. Grund für den Rückgang waren Restrukturierungskosten in Höhe von 1 Milliarde Euro sowie der wachsende Wettbewerb durch chinesische Automobilhersteller. Das Zahlenwerk führte zu einem Kursverlust von 0,9 % an der Frankfurter Börse.
Trotz eines Anstiegs des Umsatzes um 4,1 % auf 83,3 Milliarden Euro im zweiten Quartal 2024 verzeichnete Volkswagen einen Rückgang des Gewinns nach Steuern um 4,2 % auf 3,63 Milliarden Euro. Hier hatten die Analysten aber einen noch größeren Rückgang befürchtet.
Die Restrukturierungskosten im Pkw-Bereich resultierten größtenteils aus einem Abfindungsprogramm, das im zweiten Quartal gestartet wurde. Dieses Programm ist Teil einer umfassenden Umstrukturierungsstrategie, mit der sich Volkswagen auf die zukünftigen Herausforderungen der Automobilindustrie vorbereiten will. Dazu gehört auch eine verstärkte Ausrichtung auf den chinesischen Markt, der aufgrund des intensiven Wettbewerbs zunehmend schwieriger wird.
Im größten Markt von Volkswagen, China, gingen die Verkaufszahlen um 7,3 % zurück. Die Wolfsburger führten dies auf die „zunehmende Wettbewerbsintensität“ durch chinesische Automobilhersteller zurück. Dieser Wettbewerb setzt Volkswagen unter Druck, seine Marktstrategie entsprechend anzupassen und seine Fahrzeuge gezielt auf die Bedürfnisse chinesischer Kunden auszurichten. Fast ein Drittel des Absatzes von Volkswagen entfiel in der ersten Jahreshälfte auf China, gemessen an der Zahl der verkauften Fahrzeuge.
Außerhalb Chinas konnte Volkswagen hingegen einen Anstieg der Verkaufszahlen verzeichnen, insbesondere in Regionen wie Nord- und Südamerika.
Oliver Blume, CEO der Volkswagen Group, zeigte sich dennoch zuversichtlich: „Der Volkswagen Konzern hat im ersten Halbjahr ein solides Ergebnis geliefert. Das Jahr 2024 steht in einem anspruchsvollen Umfeld für die größte Produktoffensive des Konzerns und gleichzeitig eine umfangreiche Sanierung und Restrukturierung der Geschäftsfelder. Die erreichten Ergebnisse sind eine erfolgreiche Teamleistung aller Marken. Strategisch haben wir maßgebliche Weichen gestellt.“
Für das Gesamtjahr 2024 erwartet Volkswagen einen Umsatzanstieg von bis zu 5 % im Vergleich zum Vorjahr. Die operative Umsatzrendite wird voraussichtlich zwischen 6,5 % und 7 % liegen. Arno Antlitz, CFO & COO der Volkswagen Group, betonte jedoch, dass erhebliche Anstrengungen notwendig sein werden, um die gesteckten Ziele zu erreichen: „Mit dem erwarteten Produktmomentum und einem soliden Auftragsbestand bestätigen wir unsere Prognose für das Gesamtjahr. Wir werden aber in der zweiten Jahreshälfte und darüber hinaus kostenseitig erhebliche Anstrengungen unternehmen müssen, um unsere Ziele zu erreichen.“
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