Volkswagen-Markenchef Herbert Diess sieht in der Abgas-Affäre des Autobauers kein Fehlverhalten bei sich. Er sei "davon überzeugt, dass ich mich zu jeder Zeit richtig verhalten habe", sagte Diess der "Süddeutschen Zeitung" vom Montag. Dass die Staatsanwaltschaft Braunschweig Ermittlungen gegen ihn eingeleitet hat, habe ihn "völlig überrascht". Er habe "erstmals durch eine Presseanfrage" davon erfahren. An Rücktritt habe er nie gedacht. "Das steht für mich nicht zur Debatte."
Vor zwei Wochen war bekannt geworden, dass die Braunschweiger Staatsanwaltschaft gegen den wegen der Dieselkrise ausgeschiedenen Vorstandschef Winterkorn und gegen Diess wegen des Verdachts der Marktmanipulation ermittelt. VW könnte zu spät über den Dieselskandal und dessen mögliche finanzielle Folgen informiert haben.
Volkswagen (DE:VOWG) hatte im September nach Ermittlungen in den USA eingeräumt, bei Umwelttests von Dieselfahrzeugen die Abgaswerte beschönigt zu haben. Weltweit sind elf Millionen Fahrzeuge betroffen.
Der Imageschaden durch den Abgasskandal sei "schon groß, keine Frage", sagte Diess der "SZ". "Nicht zuletzt, weil diese schwierige Situation schon so lange andauert." Allerdings habe die Marke "viel Substanz", und es gelinge "den meisten Unternehmen, in solchen Krisen den Reputationsverlust nach 12 bis 18 Monaten zu überwinden".