Warren Buffetts goldene Regel beim Investieren ist relativ einfach: Verliere kein Geld. Es ist natürlich ein Ratschlag, der für Stock-Picker relevant ist. Aber auch für ETF-Investoren kann dieser Hinweis Gold oder eben bares Geld wert sein.
Schauen wir einmal, wie man als passiver Investor gemäß der goldenen Regel von Warren Buffett kein Geld verlieren kann. Beziehungsweise welche Hebel man in der Hand hält, um diesem Ratschlag zu folgen.
Warren Buffetts Regel & ETF: Versuch dich nicht im Timing Die goldene Regel von Warren Buffett, dass man kein Geld verlieren sollte, ist in vielerlei Hinsicht interpretierbar. Eine erste Möglichkeit ist für mich stets, dass es nicht um Kursverluste oder Buchverluste geht. Nein, sondern um die Entscheidungen, die einen tatsächlich ärmer machen.
Das Markt-Timing ist ein solcher Ansatz, der sehr viele Anleger bereits eine Menge gekostet hat. Beim Versuch, einen idealen Einstiegszeitpunkt zu erwischen, warten sie und verpassen eine solide Performance. Oder die Möglichkeit der Rendite. Im Gegenzug gelingt das Timen des Ausstiegszeitpunkts ebenfalls nicht und erneut ist es Rendite, die man liegen lässt.
Solche Mechanismen sind es, bei denen Warren Buffetts goldene Regel auch beim ETF für mich gelten würde. Als passiver Investor würde ich es vermeiden, ein besonders gutes Timing erwischen zu wollen. Entweder über einen Sparplan oder indem ich zu einem gewünschten Termin einen Betrag X in meine Indexfonds investiere und die Zeit und den Zinseszinseffekt den Rest erledigen lasse. Langfristig.
Fehlentscheidungen nicht revidieren Für mich ist die goldene Regel von Warren Buffett jedoch auch auf Fehler anwendbar. ETF-Investoren können einen falschen Index oder einen zu teuren Indexfonds auswählen. Das wiederum führt dazu, dass das Renditepotenzial minimiert wird. Zwar kann man womöglich trotzdem Rendite einfahren. Aber eben nicht so viel, wie möglich wäre.
Ein zweiter Anknüpfungspunkt, um, wie Warren Buffett es fordert, kein Geld zu verlieren. Investoren sollten daher darauf achten, solche Fehler idealerweise von Anfang an zu vermeiden. Aber im Zweifel, wenn sie gewichtig sind, sie so früh wie möglich zu revidieren. Es geht nicht unbedingt um Gebühren von 0,01 %. Hier kann es vielleicht sogar cleverer sein, nicht direkt neu zu investieren. Wenn das Renditepotenzial der Auswahl seines passiven Indexfonds jedoch nicht so stark ist, so ist das gewichtig.
Verpasste Rendite führt effektiv dazu, dass man Geld verliert. Oder Geld als ETF-Investor nicht als Rendite bekommt. Warren Buffett würde jedenfalls nicht scheuen, das auszubessern.
Warren Buffett und der ETF: Faktor Zeit und Fehler …? Zu guter Letzt ist es natürlich kein Fehler, wenn man wie Warren Buffett als ETF-Investor einen Buy-and-Hold-Ansatz beherzigt. Aber es ist eine Fehlerquelle, kurzfristig orientiert zu agieren und den Zinseszinseffekt somit auszubremsen. Eine kurzfristige Performance von 30 %, vielleicht 50 % oder sogar 100 % mag zwar attraktiv sein. Aber es ist nicht das Ende der Fahnenstange.
Wenn wir zurück auf den S&P 500 blicken oder auch den Dow Jones, so erkennen wir: Viele Indizes haben sich sehr häufig in der Vergangenheit verdoppelt. Mit Zeit und dem Zinseszinseffekt ist langfristig eine Menge mehr möglich. Ungeduld führt jedoch vielleicht dazu, dass man dieses Potenzial nicht mehr ergreifen kann.
Der Artikel Warren Buffetts goldene Regel: Auch beim ETF anwendbar ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
Motley Fool Deutschland 2022