Warren Buffett und Charlie Munger haben bereits seit vielen Jahren eine eindeutige Meinung zum Aktienleerverkauf. Im Fall der Gamestop-Aktie hat sie sich jetzt wieder einmal bewahrheitet.
Gamestop (WKN: A0HGDX)-Aktien wirbelten in den letzten Wochen die Börse durcheinander. Standen sie Ende des letzten Jahres (2020) noch bei 15,90 Euro, stiegen sie, von Kursmanipulationen des Börsenforums „Wallstreetbets“ getrieben, in der Spitze bis auf 267 Euro.
Nur wenige Tage später liegen sie heute wieder bei 58,54 Euro (08.02.2021). Einige Großinvestoren wie Melvin Capital erlitten über ihre Short-Positionen (Wette auf fallende Kurse) auf Gamestop-Aktien enorme Verluste. Ihre Fonds und alle beteiligten Endkunden verloren so insgesamt mehr als 50 % ihrer Beteiligung.
Doch hören wir, was Warren Buffett und Charlie Munger schon vor vielen Jahren zum Thema „Shortselling“ zu sagen hatten.
Warren Buffetts Meinung über Aktienleerverkäufe Warren Buffett erklärt, dass „Shortselling“ ein sehr, sehr anspruchsvolles Geschäft ist, das schon viele Menschen ruiniert hat. Er und Charlie Munger gehören zwar zu den besten Investoren der Welt, aber selbst sie haben bisher keinen Weg gefunden, damit dauerhaft und auf sichere Weise Geld zu verdienen.
Warren Buffett erklärt, dass es sehr viel einfacher ist, an steigenden Aktienkursen zu verdienen. Doch an der Börse gibt es meist sehr viel mehr über- als unterbewertete Aktien, sodass Anleger oft auf den Gedanken kommen, diese leer zu verkaufen.
Zudem nutzen viele Firmen die hohen Kurse, um über die Ausgabe neuer Aktien weitere Gelder aufzunehmen. Aktuelle Beispiele dafür sind Tesla (NASDAQ:TSLA) (WKN: A1CX3T) und BYD (F:1211) (WKN: A0M4W9). Sie erhöhen so den Wert ihrer Unternehmen. Nun fühlen sich dessen Anleger über den steigenden Unternehmenswert bestätigt und kaufen noch mehr überbewertete Aktien usw. Darüber hinaus werden die Kurse dieser Aktien über ihre Promoter künstlich meist noch weiter in die Höhe getrieben, so Warren Buffetts Meinung.
Warren Buffett: Shortselling ist brandgefährlich Warren Buffett erklärt, dass überbewertete Aktien meistens noch viel weiter steigen können. Hinzu kommt, dass die Verluste beim „Shortselling“ unlimitiert sind, während die Gewinne begrenzt sind. Wie das Beispiel Gamestop-Aktie zeigt, greifen Stop-Loss-Orders in Extremsituationen nicht.
Wer dabei noch gehebelt oder mit Derivaten (CFDs oder Futures) handelt, läuft sogar Gefahr, mehr als sein gesamtes Vermögen zu verlieren. Beim eigentlichen „Shortselling“ leiht sich ein Investor Aktien bei anderen Anlegern, um sie im Idealfall tiefer wieder abzugeben und die Differenz als Gewinn zu behalten. Während der Haltedauer zahlen die Investoren für ihre Leihe eine Gebühr, was ebenfalls nachteilig ist.
Auch bekannte Investoren sind manchmal kein Vorbild Trotzdem gibt es sogar sehr bekannte Investoren wie Jim Rogers oder James Chanos, die „Shortselling“ betreiben. Doch auch sie sind vor Kursbewegungen wie zuletzt bei der Gamestop-Aktie nicht geschützt. Sie können ihr gesamtes Leben bei vielen Entscheidungen richtig gelegen haben und trotzdem kann sie eine Kursbewegung am Ende ruinieren.
Konzentrieren wir uns also lieber wie Warren Buffett auf Aktien, die stark steigen können, und vermeiden dieses Risiko.
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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla.
Motley Fool Deutschland 2021