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Warum Bitcoin über Nacht um 20 % abgestürzt ist

Veröffentlicht am 27.09.2019, 09:10
© Reuters.
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Zufall oder nicht? Am 23. September setzte der Bitcoin über Nacht zum Sturzflug an und erholte sich erst nach einem Kursrutsch von 20 % (Stand: 25.09.2019). Ausgerechnet am inoffiziellen Tag der Illuminaten!

War da etwa ein Bitcoin-Wal mit Humor beteiligt oder haben höhere Mächte ihre Finger mit im Spiel? Vielleicht beides.

Für mich kam der Absturz keineswegs überraschend. Es hätte mich doch sehr gewundert, wenn die folgenden Ereignisse die Bitcoin-Investoren in Summe kalt gelassen hätten.

Angst vor dem Quantencomputer Im Bitcoin-Universum hat Sicherheit einen hohen Stellenwert. Unerwünschte Teleportationen von einer Geldbörse in eine andere sind ebenso gefürchtet wie erfolgreiche Manipulationen der Transaktionshistorie. Wenn solche Dinge möglich wären, hätte Bitcoin sowohl als Zahlungsmittel wie auch als Wertspeicher völlig versagt.

Für ausreichend Schutz sorgen anspruchsvolle kryptografische Verfahren, die mit gewöhnlichen Rechnern nicht in absehbarer Zeit umgangen werden können. Aber was ist mit ungewöhnlichen Rechnern?

Kürzlich präsentierte Alphabet (NASDAQ:GOOGL) (WKN: A14Y6F)-Tochter Google den brandneuen Quanten-Chip Sycamore. Mit dessen Rechenkraft wurde eine Aufgabe in drei Minuten gelöst, für die ein Super-Computer 10.000 Jahre benötigt hätte. Schock!

Flash-Crash bei der Hashrate In den letzten Monaten konnte die Bitcoin-Gemeinde regelmäßige Rekordmeldungen zur sogenannten Hashrate feiern. Diese Messgröße wird allgemein mit der Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Sicherheit des Bitcoin-Netzwerks in Verbindung gebracht.

Zuletzt knackte die Hashrate den magischen Wert von 100 Mio. Terra-Hash pro Sekunde. Hurra! Doch vor einigen Tagen brach die Hashrate plötzlich um 40 % ein.

Was war da los? Nun, scheinbar ist die Hashrate nur ein Schätzwert und daher als Messgröße nicht sehr verlässlich. Na gut, sei es so – ein kleiner Schock war es trotzdem.

Bakkt-Start ohne Impulse Bitcoin-Investoren hatten sich lange auf den Tag gefreut, an dem die Bitcoin-Handelsplattform Bakkt, die von der renommierten ICE (Intercontinental Exchange) betrieben wird, ihre Tore für institutionelle Anleger öffnet. Endlich frisches Blut!

Als es dann endlich so weit war, tat sich wenig. Gerade einmal 72 Bitcoin wurden am ersten Tag gehandelt.

Dass sich die großen, streng regulierten Fische in den ungewohnten Gewässern erst einmal sortieren müssen, war klar. Aber manch ein Bitcoin-Investor hatte vermutlich doch insgeheim mit mehr neuem Schwung gerechnet.

Extrempositionierung großer Spekulanten Immer, wenn ich nicht mehr weiterweiß, schaue ich mir einfach die Positionierungen am Terminmarkt an. Die waren bereits letztes Jahr bei den Übertreibungen am Ölmarkt eine gute Orientierungshilfe.

Ja, auch für Bitcoin müssen die üblichen Verdächtigen ein Mal pro Woche ihre Positionierung preisgeben. Das Verhältnis von kleinen zu großen Spekulanten ist aktuell besonders interessant (Stand: 17.09.2019).

Beide Marktteilnehmer sind nicht gerade die hellsten Kerzen auf der Torte. Trotzdem ist das aktuelle Szenario, in dem kleine Spekulanten (netto) auf einen Preisanstieg und große Spekulanten (netto) auf einen Preisabsturz setzen, aus meiner Erfahrung besonders vertrackt.

Oft endet das so, dass sich die kleinen Spekulanten von den großen Fischen mit in den Abgrund reißen lassen, sei es auch nur deshalb, weil die großen Spekulanten zu träge sind, um zeitnah ihre Positionen zu schließen.

Alles halb so schlimm? Der Bitcoin – entweder man liebt ihn, oder man hasst ihn. Einen objektiven, fundamental sauberen Mittelweg scheint es bei der (nach Marktkapitalisierung) größten Kryptowährung nicht zu geben.

Es ist also kein Wunder, dass Bitcoin-Investoren recht dünnhäutig wirken. Beinahe täglich kommt irgendwer um die Ecke und verkündet den wohl begründeten Untergang von Satoshi Nakamotos Meisterwerk.

Mich lassen die meisten Neuigkeiten zu Bitcoin eigentlich völlig kalt. Wenn ich etwas im Auge behalte, dann ist es das sogenannten Stock/Flow Model bzw. das Verhältnis von Vorrat und Zufluss.

Ist dieser Wert besonders hoch, darf man für gewöhnlich davon ausgehen, dass es sich um ein eher seltenes (und daher womöglich wertvolles) Gut handelt. Bei Gold und Silber ist die Sache klar: Hier nimmt man das Verhältnis von dem, was in den Tresoren lagert, zu dem, was pro Jahr geschürft wird.

Beim Bitcoin ist es nicht anders. Die Bitcoin, die bisher geschürft wurden, bilden den Vorrat. Für (begrenzten) Nachschub sorgen die sogenannten Miner. Je nachdem, welche Zahlen man hier als Grundlage nimmt, kommt man bei Bitcoin aktuell auf einen Stock-to-Flow-Wert von etwa 25. Es würde also 25 Jahre brauchen, um den aktuellen Bestand an Bitcoin zu erzeugen.

Wenn da die sogenannten Halvings nicht wären, die alle paar Jubeljahre das Schürfergebnis der Miner halbieren und somit für zusätzliche Seltenheit sorgen. Packt man alles zusammen in eine geeignete Formel, sollte man derzeit einen fairen Wert zwischen 8.000 und 9.000 US-Dollar pro Bitcoin erhalten (Stand: 25.09.2019).

Mit diesem Wert im Hinterkopf wirkt der kürzliche Absturz weniger wie ein Crash, sondern vielmehr wie die Korrektur einer leichten Übertreibung. Solltest du deshalb jetzt gleich losstürmen und Bitcoin kaufen? Niemals! Aber dazugelernt hast du jetzt trotzdem.

Stefan besitzt keine der erwähnten Aktien, hat ab er Bitcoin in seiner Wallet.

Suzanne Frey, Managerin bei Alphabet, ist MItglied des Vorstands von The Motley Fools. The Motley Fool Fool hält Aktien von Alphabet (A-Aktien).

The Motley Fool empfiehlt Alphabet.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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