Wer spart, verliert? Grundsätzlich sollten wir vielleicht zunächst einmal betonen, dass das Sparen überaus wichtig ist, was den Aufbau eines Vermögens angeht. In finanzieller Hinsicht ist das Sparen eigentlich sogar die Basis für alles, was wir als Investoren tun können. Mittel müssen zunächst ja schließlich aufgebaut werden.
Allerdings gilt trotzdem, dass wer spart, verliert. Zumindest langfristig orientiert, und das sogar in zweierlei Hinsicht. Lass uns im Folgenden daher einmal schauen, wo man genau verliert. Und wie teuer das bloße Sparen langfristig werden kann.
Wer spart, verliert: Die Inflation Das Thema Inflation ist teilweise zuletzt heiß diskutiert worden. Immer mal wieder liest man von der Ausweitung der Geldmenge, was Inflationssorgen beschleunigt. Allerdings ist das Thema Inflation kein Schreckgespenst, das irgendwann einmal passieren könnte. Nein, sondern eine konsequente, zugegebenermaßen moderate, Geldentwertung gibt es unentwegt.
Wie wir mit Blick auf gängige Durchschnittswerte erkennen können, liegt das Inflationsniveau in der Regel bei knapp unter 2 %. Übrigens ein Wert, den die Europäische Zentralbank favorisiert, weil eine moderate Geldentwertung das Kaufverhalten ankurbelt. Eigentlich ist Inflation daher etwas vollkommen Normales. Trotzdem: Wer spart, verliert beim Thema Inflation.
Selbst eine moderate Inflation von ca. 2 % pro Jahr kann dein Vermögen langfristig und gemessen an der Kaufkraft aufzehren. Wenn wir beispielsweise von 100.000 Euro und einem Zeitraum von zehn Jahren ausgehen, so liegt der Kaufkraftverlust bei ca. 18,3 %. Oder, anders ausgedrückt: Von der Kaufkraft her ist es so, als würdest du im Vergleich zu heute 18.300 Euro verlieren. Wenig ist das nicht, zumal sich der Zinseszinseffekt auch hier bemerkbar macht. Wir sehen daher: Wer spart, verliert. Zwar nicht absolut, allerdings gemessen an der Kaufkraft deines Geldes.
Die Opportunitätskosten berücksichtigen! Wer spart, der verliert allerdings in mehr als dieser Hinsicht. Sparer sollten außerdem die Opportunitätskosten berücksichtigen, die sie in Kauf nehmen. Das umfasst zum einen das Konsumieren zu einem Zeitpunkt, zu dem das Geld noch mehr wert ist. Allerdings auch die Möglichkeit zum Investieren und zum Vermögensaufbau. Das wiederum soll uns jetzt ebenfalls noch etwas näher beschäftigen.
Mal angenommen, du besitzt auch hier 100.000 Euro und kannst mit einfachen Mitteln eine Rendite von durchschnittlich 5 % p. a. generieren. Natürlich heißt ein solcher Wert, dass du in Aktien oder ETFs investieren müsstest. Hier könnten solche Werte durchaus möglich sein.
Unter dieser Prämisse würde dir eine Rendite von ca. 62,8 % entgehen. Oder, anders gesagt, ein Vermögen von ca. 62.800 Euro, das du in bloß zehn Jahren zusätzlich aufbauen könntest. Das ist ebenfalls ein hoher Wert, der langfristig noch weiter steigen würde.
Wer spart, verliert: In mehr als einer Hinsicht Wie wir daher letztlich sehen können, ist das Sprichwort „Wer spart, verliert“ absolut zutreffend. Alleine die Inflation führt zu einem konsequenten Abbau der Kaufkraft. Die Opportunitätskosten im Vergleich zu einer Investition sind sogar noch höher. Wer letztlich jedoch spart und investiert, der verliert nicht. Nein, sondern kann langfristig ein größeres Vermögen „gewinnen“. Beziehungsweise aufbauen.
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