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Wettbewerb aus China setzt Merck im Flüssigkristall-Geschäft zu

Veröffentlicht am 18.05.2017, 12:25
© Reuters. The logo of German pharmaceuticals company Merck is seen in front of the company's headquarters in Darmstadt
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Frankfurt (Reuters) - Beim Pharma- und Chemiekonzern Merck (DE:MRCG) verliert das hochprofitable Geschäft mit Flüssigkristallen an Glanz.

Konkurrenz aus China setzt dem Unternehmen zu und lässt die Marktanteile von Merck (NYSE:MRK) schrumpfen. Finanzchef Marcus Kuhnert beschwichtigte am Donnerstag in einer Telefonkonferenz: "Es ist hier nicht so, dass wir jetzt von der Klippe fallen." Es handele sich auch nicht um ein "Erdrutschszenario", sondern vielmehr um eine langsame Anpassung von Marktanteilen nach unten auf 50 bis 60 Prozent von historisch hohen Werten deutlich über 60 Prozent. Damit ist Merck immer noch Weltmarktführer bei den Kristallen, die etwa in Flachbild-Fernsehern und Handy-Displays zum Einsatz kommen. Die Umsatz- und Ergebniserwartungen für den Bereich Spezialchemie, zu dem das Flüssigkristall-Geschäft gehört ist, senkte Merck aber trotzdem.

In den vergangenen zwei bis drei Jahren hat Merck im Flüssigkristall-Geschäft zunehmend Konkurrenz von chinesischen Unternehmen bekommen, die dem Konzern nach wie vor Marktanteile abluchsen, wie Kuhnert sagte. Die Wettbewerber hätten sich nicht nur relativ schnell und dynamisch entwickelt, sondern auch bei der Qualität ihrer Produkte aufholen können. "Das ist momentan die hauptsächliche strategische Herausforderung im Flüssigkristallgeschäft - die Verteidigung der Marktanteile in China gegen chinesische Wettbewerber." Das Geschäft mit Flüssigkristallen war dank des Booms zu immer größeren Bildschirmen und steigender Smartphone- und Tablet-Zahlen für Merck lange der Hauptgewinnbringer. Der ehemalige Konzernchef Karl-Ludwig Kley nannte es 2013 sogar die "Kronjuwelen" der Chemiesparte.

© Reuters. The logo of German pharmaceuticals company Merck is seen in front of the company's headquarters in Darmstadt

MEILENSTEINZAHLUNG VON BAVENCIO-ZULASSUNG

Merck hatte zuletzt seinen Fokus aber auf das Life-Science-Geschäft gelegt, das Produkte für die Pharmaforschung anbietet, und dieses mit der 17 Milliarden Dollar schweren Übernahme des US-Laborausrüsters Sigma-Aldrich stark ausgebaut. Nach mehreren Rückschlägen in der Pharmaforschung liegen die Hoffnungen von Deutschlands ältestem Arzneimittelhersteller nun zudem auf der Krebsimmuntherapie Bavencio, für die Merck erst kürzlich zwei erste Zulassungen in den USA erhielt. Die kostspielige Krebsforschung drückt allerdings womöglich das Ergebnis in diesem Jahr, wie Merck bereits zur Bilanzvorlage angekündigt hatte. Kuhnert präzisierte nun, dass Merck mit einem bereinigten Betriebsgewinn (Ebitda) von 4,4 bis 4,6 Milliarden Euro rechnet, nachdem im Vorjahr 4,5 Milliarden zu Buche gestanden hatte.

Der Umsatz soll sich 2017 auf 15,5 bis 16 Milliarden (2016: 15) Milliarden Euro erhöhen, wozu auch positive Wechselkurseffekte, wie etwa der starke Dollar, beitragen. Diese kamen Merck auch im ersten Quartal zu Gute. Der Umsatz erhöhte sich von Januar bis März um gut fünf Prozent auf 3,9 Milliarden Euro, aus eigener Kraft wuchs Merck um rund drei Prozent. Schwung kam vor allem aus den Regionen Asien-Pazifik und Lateinamerika. Der bereinigte Betriebsgewinn kletterte um 14,5 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro, etwas mehr als Analysten erwartet hatten. Merck profitierte auch von einer Vorauszahlung von einem Lizenzpartner im HealthCare-Geschäft sowie einer Meilensteinzahlung für die Zulassung von Bavencio vom US-Pharmariesen Pfizer (NYSE:PFE), mit dem die Darmstädter bei dem Medikament zusammenarbeiten. Rund lief es für Merck auch im Life-Science-Bereich. Dagegen mussten die Südhessen im Bereich Spezialchemikalien einen Ergebnisrückgang verdauen.

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