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Wirecard-Aktie: Hätte das Debakel verhindert werden können?!

Veröffentlicht am 16.07.2020, 08:39
Wirecard-Aktie: Hätte das Debakel verhindert werden können?!
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Die Aktie von Wirecard (DE:WDIG) (WKN: 747206) ist nur noch ein Schatten ihrer selbst. Die Anteilsscheine haben inzwischen rund 98 % ihres Wertes eingebüßt. In Anbetracht der Insolvenz, der drohenden Zerschlagung und des Verkaufs ist diese Performance mehr als gerechtfertigt.

Was die Investoren jetzt noch beschäftigt, sind die folgenden Fragen: Hätte das Debakel verhindert werden können? Hätte die Finanzaufsicht intensiver prüfen müssen? Oder aber die Wirtschaftsprüfer? Oder sollten sich Investoren lieber an die eigene Nase fassen, dass sie in Anbetracht von anderthalb Jahren Ungewissheit nicht die Reißleine gezogen haben?

Jetzt jedenfalls kommen vermeintlich brisante Informationen ans Licht, die vielleicht zeigen: Das Debakel der Wirecard-Aktie hätte verhindert werden können. Oder wäre zumindest früher absehbar gewesen.

Ein Eintrag in einem Forum … Genauer gesagt ist es ein Eintrag in einem Forum, der wieder einmal mediale Aufmerksamkeit nach sich zieht. Wie das „Handelsblatt“ zunächst berichtete, habe am 10. Juni ein User in einem Börsenforum geschrieben, dass Wirecard kein Testat erhalten werde. Demnach würden 1,9 Mrd. Euro fehlen, die das Management nicht belegen kann. Sehr konkrete, prekäre Informationen, die damit abgerundet worden sind, dass es kein Testat geben werde.

Informationen, die inzwischen zwar veraltet scheinen. Allerdings ca. acht Tage bevor der DAX-Konzern selbst dieses Eingeständnis publik machte publiziert worden sind. Das wiederum zeigt: Es könnte das Wissen beziehungsweise die Informationen gegeben haben, dass ein solcher Einbruch bevorsteht. Und womöglich Insolvenz, Zerschlagung, Vertrauensverlust und alles, was damit zusammenhängt.

Das wiederum führt zu weitreichenderen Spekulationen: Hätte der Abverkauf verhindert werden können? Ja, sogar das Debakel? War es absehbar, dass die Wirecard-Aktie crashen würde? Und wer hat hier womöglich Informationen durchsickern lassen? Ein Prüfer? Ein Insider? Fragen, die womöglich nie wirklich geklärt werden können.

Was genau hätte verhindert werden können …? Foolishe Investoren, die im Nachhinein solche Überlegungen anstellen, sollten eines nicht vergessen: Die Vergangenheit lässt sich nicht mehr ändern. Die Aktie ist inzwischen wertlos. Das Insolvenzverfahren nimmt seinen Lauf. Hätte, wäre, wenn und aber scheinen falsche Ansätze zu sein. Auch wenn diese Meldungen zeigt: Die Causa könnte weitergehen. Womöglich mit einer strafrechtlichen Relevanz. Oder auch, wenn es um Schadensersatz oder das Preisgeben von Informationen geht.

Wie auch immer: Im Endeffekt zeigt sich, dass selbst acht Tage früher ein solches Wissen zu einem ähnlichen Ergebnis geführt hätte. Das fehlende Testat, die fehlenden 1,9 Mrd. Euro und die operativen Schwächen wären zu diesem Zeitpunkt nicht zu beheben gewesen. Aus einer unternehmensorientierten Perspektive heraus hätte sich wenig geändert.

Die Wirecard-Aktie scheint eine Mogelpackung gewesen zu sein. Frühere Informationen hätten diese Performance nicht mehr beschönigt. Bloß wenn solche Informationen Quartale oder Jahre eher durchgesickert wären, wären einige Investoren vielleicht nicht auf die Aktie aufgesprungen.

Das Fazit bleibt das gleiche! Im Endeffekt zeigt sich: Das jetzige Fazit bleibt bestehen. Selbst wenn man den Foren-Eintrag am 10. Juni wahrgenommen und gelesen hätte, so wären diese Informationen für das Unternehmen selbst nicht mehr relevant gewesen. Vielleicht jedoch für deine persönlichen Handlungen. Das wiederum ist jedoch ein anderes Thema.

Die Wirecard-Aktie bleibt weiterhin ein heißes Eisen. Allerdings auch ein wertloses. Welche Informationen die Aktie jetzt noch bewegen, mag zwar interessant sein. An der grundsätzlichen Ausgangslage verändert sich dadurch jedoch nix mehr.

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Vincent besitzt Aktien von Wirecard. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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