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WOCHENAUSBLICK: Börsen anfällig für Störfeuer aus Asien und USA

Veröffentlicht am 26.08.2013, 05:50
FRANKFURT (dpa-AFX) - Auch in dieser Handelswoche dürfte der deutsche Aktienmarkt anfällig für Rückschläge sein. Die meisten Experten sagen aber weiter einen ruhigen Handel ohne große Impulse voraus. Als Belastung könnten sich nach der Berichtssaison weiter sinkende Gewinnerwartungen auswirken. Störfeuer könnten auch von der Entwicklung in Asien drohen - und wie schon in den vergangenen Wochen von den US-Börsen infolge der Diskussion um das Anziehen der geldpolitischen Zügel.

Nachdem die Einkaufsmanagerindizes im August bereits überraschend stark zugelegt hatten, sollten sich nach Ansicht von Beobachtern auch die in der neuen Woche anstehenden Konjunkturdaten verbessern. Auf der Agenda steht am Dienstag vor allem der Ifo-Geschäftsklimaindex für August. Experten erwarten bei der Stimmungsumfrage unter deutschen Unternehmen den vierten Anstieg in Folge.

Ebenfalls am Dienstag stehen die Daten zum US-Verbrauchervertrauen im Kalender der Investoren. Eine Teilkomponente zur Lage am Arbeitsmarkt habe zuletzt einen engen Zusammenhang mit der Arbeitslosenquote aufgewiesen, heißt es von den Experten der Dekabank. Arbeitsmarktdaten haben laut Volkswirten eine starke Bedeutung für geldpolitische Entscheidungen der US-Notenbank Fed.

Etwas sorgenvoll schauen die Commerzbank-Experten in die kommenden Wochen. Der deutsche Aktienmarkt werde seine Sommerkonsolidierung wohl vorerst fortsetzen, die bis zum Herbst dauern könnte, schrieb Analyst Andreas Hürkamp. Er rechnet damit, dass die Sorgen um die Schwellenländer und sinkende Gewinnerwartungen den deutschen Leitindex noch einmal auf bis zu 8.000 Punkte drücken. 'Im vergangenen Quartal wurden die Gewinnprognosen für 20 der 30 DAX-Unternehmen weiter reduziert', schrieb er. Weiter fallende Erwartungen an die Unternehmen belasteten die Kurse.

Auch Marktstratege Lars Slomka von der Deutschen Bank rechnet mit einer weiteren Abwärtstendenz bei den Gewinnschätzungen. Weil der Rückenwind von Wechselkursen gefehlt habe, hätten die Analysten der Deutschen Bank im laufenden Quartal die Umsatzschätzungen der Dax-Unternehmen außerhalb des Finanzsektors trotz eines besseren wirtschaftlichen Umfelds gesenkt. Für 2014 seien auch die Erwartungen an die Gewinne gefallen. Vor diesem Hintergrund hätten sich die Aktienmärkte aber recht gut gehalten, schrieb Slomka in seinem Wochenausblick. Das liege an Kapitalzuflüssen in Aktienfonds und aus den Schwellenländern. Solange die Zuflüsse andauerten, dürfte der deutsche Aktienmarkt seine Seitwärtsbewegung vorerst fortsetzen.

Eine eher enttäuschende Berichtssaison haben auch die Experten der Landesbank Berlin gesehen. Freundliche Konjunkturdaten wirkten stabilisierend. Die Aktienkurse seien weiter günstig und am Anleihemarkt verunsichere der starke Zinsanstieg die Anleger. Daher erwarten die Analysten einen weiter freundlichen Grundton. Stimmungskiller könnten die Euroschuldenkrise mit neuen Rettungspaketen und ein schnellerer Ausstieg der US-Notenbank Fed aus ihren stützenden Anleihekäufen sein. Die Schwankungsbreite der Kurse dürfte daher weiter hoch bleiben.

Markus Reinwand von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) attestiert den deutschen Aktien bislang einen guten Lauf durch die erste Hälfte des 'Problemquartals'. Die saisonale Belastungsprobe sei allerdings im Dax noch nicht überstanden. Die besser als erwartet ausgefallenen Konjunkturdaten aus Deutschland und der Eurozone hätten deutsche Aktien gegenüber den japanischen und US-amerikanischen Titeln Boden gut machen lassen. 'Ob ein weiterer Anstieg des nun anstehenden Ifo-Geschäftsklimas den Dax über die alten Höchststände katapultiert, ist aber fraglich', schrieb Reinwand. Die Dividendentitel hätten vieles vorweggenommen und dadurch die Konjunkturerholung bereits 'abgefeiert'. Vielmehr blieben die Notierungen auf dem gegenwärtigen Niveau korrekturanfällig.

Gegen einen schnellen Anstieg auf neue Hochs sprechen nach Auffassung von Berndt Fernow von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) trotz des Aufschwungs in Europa der Ausverkauf in den Schwellenländern und eine nachlassende Unterstützung von Seiten der Geldpolitik. 'Da die Institutionellen nur auf dünnen Gewinnpolstern sitzen, kann der September durchaus noch einen Stresstest bescheren', schrieb er. In den traditionell schwierigen Sommermonaten hätten sich die Börsen bislang respektabel geschlagen./men/edh/jha/

--- Von Marco Engemann, dpa-AFX ---

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