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WOCHENAUSBLICK: Dax zwischen Befreiungsschlag und saisonaler Schwäche

Veröffentlicht am 22.05.2018, 05:50
© Reuters.  WOCHENAUSBLICK: Dax zwischen Befreiungsschlag und saisonaler Schwäche
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Für die Anleger am deutschen Aktienmarkt bleibt es in der neuen Woche spannend: War der Sprung des Dax über die psychologisch wichtige Marke von 13 000 Punkten wirklich der erhoffte Befreiungsschlag? Oder droht dem Börsenbarometer nach der Erholungsrally um rund 1200 Punkte oder 10 Prozent vom Tief Anfang April nun wieder ein Rückschlag?

Für gute Laune könnte die Annäherung zwischen China und den USA im Handelsstreit sorgen. Die entsprechenden Ereignisse vom Wochenende hatten am Montag, als die Frankfurter Börse wegen eines Feiertages geschlossen blieb, andernorts schon für steigende Kurse gesorgt. Beide Seiten seien übereingekommen, dass China künftig erheblich mehr amerikanische Güter und Dienstleistungen erwerben wolle, hatte es am Samstag in einer gemeinsamen Erklärung geheißen. Auch der Schutz geistigen Eigentums wurde erwähnt. Das Papier nannte allerdings keine Zahlen, Zeiträume oder Einzelheiten.

In Italien könnte es außerdem bald eine neue Regierung geben. Die europakritischen Parteien Lega und Fünf Sterne schlugen Staatspräsident Sergio Mattarella am Montag den Juristen und Universitätsprofessor Giuseppe Conte als Ministerpräsidenten an der Spitze ihrer Koalition vor. Sorgen bereitet in Italien und bei den europäischen Nachbarn aber vor allem die geplante Abkehr vom Sparkurs. Zudem ist unklar, wie Mattarella sich entscheiden wird. Er hält am Dienstag Rücksprache mit den Präsidenten der Parlamentskammern.

Aus charttechnischer Sicht hätte der Dax nun Spielraum bis etwa 13 340 Punkte. Denn dort verläuft laut den Marktbeobachtern von Index-Radar die obere Linie eines Aufwärtstrends seit Ende April. Kleinere Rückschläge sind dabei möglich. "Solange der Markt nicht unter 12 850 Punkte einbricht, bleibt die Vorhersage positiv", erklärten die Chartanalysten.

Gegen weitere Kursgewinne könnten allerdings saisonale Einflüsse sprechen. "Im Mai beginnt historisch betrachtet der schlechteste Sechsmonatszeitraum", sagte Analyst Markus Reinwand von der Landesbank Helaba. Wer also im Mai Aktien kauft, muss in den folgenden Monaten mit einer schwächeren Entwicklung rechnen, als wenn er in einem anderen Monat in Aktien einsteigt.

Jüngst stand der Aktienmarkt im Spannungsfeld eines schwächeren Euro, der den Kursen Rückwind verlieh. Dem gegenüber standen die gestiegenen Renditen am US-Anleihenmarkt, der Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie die tendenziell wieder zunehmenden Spannungen zwischen den USA und Nordkorea.

Rückenwind von der Konjunktur dürfte es wohl nicht geben. Die Höhepunkte der wegen des Pfingstmontag verkürzten Handelswoche sind die Stimmungsdaten aus der Industrie und der Dienstleistungssektor der Eurozone am Mittwoch sowie das deutsche Ifo-Geschäftsklima am Freitag. Sowohl die Stimmung europäischer Einkäufer als auch die in deutschen Unternehmen dürfte sich laut Claudia Windt von der Helaba weiter eingetrübt haben. Es bleibe dabei, "dass einer stärkeren US-Wirtschaft eine schwächer werdende europäische gegenübersteht", sagte die Volkswirtin.

Darauf haben Anleger bereits reagiert: In den vergangenen zehn Wochen, in denen der Dax um 6 Prozent gestiegen ist, haben sie unter dem Strich gut 22 Milliarden Euro aus europäischen Aktien abgezogen. Das hat die Bank of America (NYSE:BAC) Merrill Lynch berechnet. Investoren haben also in steigende Kurse hinein verkauft. "Damit die Reise zu den alten Höchstständen und darüber hinaus weitergeht, wären jetzt vor allem in Europa wieder überzeugendere Konjunkturdaten nötig", sagte Robert Greil, Chefstratege der Bank Merck (DE:MRCG) Finck.

Spannend könnte es am Donnerstag werden, wenn die Deutsche Bank (DE:DBKGn) ihre Aktionäre zur Hauptversammlung in die Frankfurter Festhalle lädt. Grund zum Feiern gibt es kaum. Der Aktienkurs ist seit Jahresbeginn um 30 Prozent eingebrochen. Weder der Wechsel auf dem Chefposten noch die geänderte Strategie konnten an der Börse bislang überzeugen. Die Papiere dümpeln auf fast schon historisch niedrigem Niveau dahin.

Am Freitag lädt der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer (DE:BAYGN) zur Hauptversammlung. Vieles dürfte sich um die geplante Übernahme des US-Saatgutkonzerns Monsanto (NYSE:MON) drehen. Die Zustimmung in den USA steht noch aus, ebenso wie die Höhe der zur Finanzierung des Kaufs geplanten Kapitalerhöhung.

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