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WOCHENAUSBLICK: Experten sehen Dax nach Höhenflug auf schmalem Grat

Veröffentlicht am 26.07.2013, 17:27
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem Höhenflug seit Monatsbeginn sehen Experten den Dax in der neuen Woche auf einem schmalen Grat zwischen weiteren Gewinnen und möglichen Rückschlägen. 'Mit der heißen Phase der Quartalssaison und den Notenbanksitzungen in Europa und den USA werden sich die Investoren nicht über Nachrichtenmangel beklagen können', sagte Analyst Daniel Saurenz von Feingold Research. Fraglich sei, ob positive Impulse den Dax noch einmal auf 8.500 Punkte treiben könnten. 'Denn saisonal wird es schwieriger, die Quartalszahlen überzeugen bisher nicht wirklich und die Notenbankchefs Mario Draghi sowie Ben Bernanke haben ihr Pulver erst einmal verschossen.' Saurenz prognostiziert dem deutschen Leitindex deshalb eine schwankungsanfällige Woche.

Der Juli werde seinem Ruf als guter Börsenmonat wohl gerecht, schrieben die Autoren der 'Termin-Börse' von Bernecker. Mit Beginn des üblicherweise schwachen Augusts 'stellt sich automatisch die Frage, ob man kurzfristig Kasse machen soll oder auf einen Fortbestand der Hausse-Trends setzen kann'. Einige Märkte seien charttechnisch schon wieder überhitzt. Ferner sprächen die positiven Stimmungsindikatoren der Finanzmarktakteure für einen hohen Investitionsgrad. Die Liquidität für Anschlusskäufe werde damit knapper.

NEUE REKORDE ODER KONSOLIDIERUNG?

Auch die gesunkenen Volatilitätskennziffern als klassische Angstbarometer belegten die gute Stimmung und Sorglosigkeit, heißt es. Eine baldige Konsolidierungsphase sei daher recht wahrscheinlich. Diese böte indes neue Einstiegschancen, da ein Ende der Hausse nicht in Sicht sei. Auch scheine die 'große Rotation' aus Anleihen in Aktien zumindest in den USA in Gang zu kommen. Und auch in Europa dürften die Investoren ihre Aktienquoten weiter hochfahren.

Die Landesbank Berlin (LBB) sieht Europas Börsen durch die Aussicht auf weiter niedrige Zinsen und eine marktschonende Rückführung der massiven Anleihekäufe durch die US-Notenbank unterstützt. Auch wegen der zuletzt freundlicheren europäischen Konjunkturdaten trauen sie dem Dax einen Test seines Rekordstandes aus dem Mai zu. Die hohe Liquidität, für die es kaum Anlagealternativen gebe, spreche ebenso wie die moderaten Bewertungen und die auslaufende Rezession in Europa für weiter steigende Aktienkurse. Allerdings hätten schwache Einkaufsmanagerindizes aus China und der wenig überzeugende Start der deutschen Berichtssaison für Verstimmung gesorgt, räumten die Experten ein. Bei weiteren schwachen Unternehmenszahlen drohe dem Dax eine Konsolidierung.

ZAHLENFLUT AUS DEM DAX IM FOKUS

Etwas positiver bewerten die Kapitalmarktexperten der DZ Bank die bisher veröffentlichten, hiesigen Quartalsberichte. Während sich beim Gewinn Überraschungen und Enttäuschungen die Waage hielten, hätten zehn Unternehmen umsatzseitig die Erwartungen übertroffen. Dazu kämen erstaunlich robuste Berichte der EuroStoxx-Unternehmen. Kurzfristige Risikofaktoren wie die immer wieder aufflackernde Euro-Krise, die Bundestagswahlen im September und die chinesische Konjunktur 'sollten nicht den Blick auf die guten mittelfristigen Perspektiven der Aktienmärkte verstellen'.

Nach einem ruhigen Wochenauftakt nimmt die deutsche Quartalsberichtssaison am Dienstag mit einer Zahlenflut Fahrt auf: Allein aus dem Dax legen fünf Unternehmen Rechenschaft über die jüngste Geschäftsentwicklung ab: Neben der Deutschen Bank der Gesundheitskonzern Fresenius, dessen Dialysetochter FMC , der Industriegase-Spezialist Linde und der Halbleiterhersteller Infineon . Am Mittwoch folgen der Autobauer Volkswagen , der Pharma- und Chemiekonzern Bayer und der Baustoffkonzern HeidelbergCement . Tags darauf gewähren der Elektrokonzern Siemens , der die Anleger jüngst mit einer erneuten Gewinnwarnung geschockt hatte, VW-Konkurrent BMW und der Autozulieferer Continental Einblick in ihre Bücher. Am Freitag legen mit dem Versicherungskonzern Allianz und der Fluggesellschaft Lufthansa zwei weitere Dax-Mitglieder ihre Quartalsberichte vor.

NOTENBANK-SITZUNGEN UND US-ARBEITSMARKT IM BLICK

Neben den Unternehmenszahlen dürften weiterhin die Geldpolitik der Notenbanken und die Konjunkturentwicklung die Richtung an den Börsen vorgeben. Im Fokus bleiben Nachrichten aus den USA, da die US-Notenbank Fed eine Verringerung ihrer Anleihekäufe an eine Konjunkturerholung und insbesondere die Arbeitslosenquote gekoppelt hat. Auf der anstehenden Fed-Sitzung, deren Ergebnis am Mittwochabend verkündet wird, sei 'eine Zinsänderung praktisch ausgeschlossen', schreiben die Experten der Postbank. Auch konkrete Beschlüsse zur Reduzierung der Anleihekäufe seien nicht zu erwarten. Vielmehr werde Fed-Chef Ben Bernanke wegen der Marktturbulenzen nach ersten entsprechenden Hinweisen bei der letzten Sitzung versuchen, die Wogen zu glätten. Markstratege Stan Shamu vom Broker IG sagte, die Mehrheit der Ökonomen erwarte eine Kürzung des Anleihekaufprogramms im September.

Auch die Europäische Zentralbank (EZB) und die Bank of England (BoE) dürften nach Einschätzung der Postbank am Donnerstag ihren Kurs der niedrigen Zinsen beibehalten. Für EZB-Chef Mario Draghi gebe es nach zuletzt etwas besseren Konjunkturdaten auch aus den Eurozone-Krisenländern allerdings auch keinen Anlass, die Geldpolitik noch weiter zu lockern. Am Mittwoch schon vor dem Fed-Sitzungsergebnis steht der Bericht des Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing zur Beschäftigung im US-Privatsektor an. Er gilt neben den wöchentlichen US-Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe (Donnerstag) als Indikator für den wichtigen monatlichen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung am Freitag./gl/la/jha/

--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---

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