🧐 ProPicks KI Oktober-Update: Welche Aktien haben es geschafft?Jetzt reinschauen

WOCHENAUSBLICK: Jamaika-Aus könnte Dax-Stabilisierung gefährden

Veröffentlicht am 20.11.2017, 06:01
© Reuters.  WOCHENAUSBLICK: Jamaika-Aus könnte Dax-Stabilisierung gefährden
DE40
-
MRCG
-

FRANKFURT (dpa-AFX) - Das Jamaika-Aus und die damit zunehmende politische Unsicherheit in Deutschland könnte die von einigen Experten erwartete Dax-Stabilisierung (DAX) in Gefahr bringen. Noch vor dem Aus der Gespräche zu einer Regierung aus CDU, CSU, FDP und Grüne haben noch viele Analysten darauf gesetzt, dass sich der deutsche Leitindex nach den jüngsten Verlusten stabilisieren könnte. Zum Handelsstart am Montag dürfte es aber erst einmal weiter nach unten gehen.

Der Broker IG taxierte den Index knapp drei Stunden vor Eröffnung des Xetra-Handels mit 12 916 Punkten und damit 0,60 Prozent tiefer als am Freitag. Damit dürfte der Dax seine Verluste der vergangenen Woche erst einmal ausbauen. Nach Einschätzung des Börsenexperten Daniel Saurenz von Feingold Research sollte das aber nicht überbewertet werden. Er geht davon aus, dass die Märkte schnell zur Tagesordnung übergehen und das heißt: es sollte dank der anhaltenden Geldflut der EZB weiter nach oben gehen.

Mit der unsicheren politischen Lage in Deutschland, der größten Wirtschaftsnation in der Eurozone, kommt aber auf jeden Fall ein weiterer Risikofaktor für die Aktienmärkte dazu. Diese hatten in den vergangenen Tagen nach der starken Rally in den Wochen zuvor ohnehin etwas an Boden verloren, da viele Investoren nervös geworden sind. Die spanende Frage ist jetzt, ob sich die Aktienmärkte jetzt erst einmal stabilisieren oder weiter nach unten gehen. Vor dem Jamaika-Aus, das für viele überraschend kommen dürfte, waren die meisten Experten vorsichtig optimistisch.

Da in dieser Woche nur wenige marktbewegende Konjunkturdaten auf der Agenda stehen und auch von den Unternehmen angesichts der auslaufenden Berichtssaison weniger Impulse als zuletzt kommen, dürfte erste einmal die neue politische Lage in Deutschland die Stimmung an den Märkten dominieren. Zudem bleibt die häufig tonangebende Wall Street am Donnerstag feiertagsbedingt geschlossen, und am Freitag findet dort nur ein verkürzter Aktienhandel statt.

„Mit der FDP hat ausgerechnet eine wirtschaftsfreundliche Partei die Jamaika-Verhandlungen platzen lassen", sagte Marktexperte Daniel Saurenz von Feingold Research. "Die Investoren am Aktienmarkt dürfte dies aber nur kurz stören. Politische Börsen haben kurze Beine und sie werden auch durch Christian Lindner oder Jürgen Trittin nicht länger. Der DAX dürfte sich kurz schütteln und danach zur Tagesordnung übergehen."

"Die wesentliche Politik für die Finanzmärkte wird in Frankfurt gemacht mit dem billigen Geld der EZB und ebenso wesentlich in Washington mit der US-Notenbank". Saurenz will daher die Unsicherheit infolge des Jamaika-Aus nicht überbewerten und verweist auf die Entwicklung in Spanien. "Dort zog sich zuletzt die Regierungsbildung über etliche Monate und die Phase war eine der besten für den Ibex in den letzten zehn Jahren."

Zuletzt hätten die europäischen Aktienmärkte an charttechnischen Unterstützungen "fast schon mustergültig wieder nach oben" gedreht, erläuterte Chefstratege Robert Greil von Merck (DE:MRCG) Finck Privatbankiers. Zwar seien "für eine weitere Erholung in Richtung der jüngsten Höchststände gute Stimmungsdaten sowohl der Unternehmen wie auch der Verbraucher wichtig". Doch diesbezüglich ist Greil optimistisch: "Die anhaltend gute Konsumstimmung, die Eurolands Verbrauchervertrauen belegen sollte, spricht für beste Shoppinglaune im Weihnachtsgeschäft."

Analyst Sascha Rehbein von der Weberbank bleibt angesichts der fundamental guten Lage der Unternehmen, positiver Gewinnerwartungen und einer Konjunkturentwicklung "in die richtige Richtung" ebenfalls zuversichtlich. Und in einer Studie der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) hieß es: "Grundsätzlich stufen wir die Perspektiven weiter positiv ein, zumal Aktien im Vergleich zu Renten günstig bewertet sind.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.