Investing.com - Die Aktien von Xiaomi (HK:1810) (F:3CP) haben sich am Montag der Kursschwäche bei Tech-Werten in Hongkong entzogen - nicht zuletzt auf Grund der Entscheidung eines US-Gerichts, die vom US-Verteidigungsministerium verhängten Sanktionen gegen Xiaomi vorübergehend aufzuheben.
Die Xiaomi-Aktie steigt in Hongkong um rund 8 Prozent an und erreicht den höchsten Stand seit Anfang März. Bis 8.51 Uhr MEZ wurden über 500 Millionen Xiaomi-Papiere gehandelt - das sind knapp 200 Millionen Aktien mehr als im Schnitt der letzten zwanzig Handelstage.
"Der Stopp der Sanktionen ist eine gute Nachricht für Xiaomi", meinte Will Wong, Research Manager bei IDC, gegenüber der SCMP. Obwohl die US-Restriktionen keine Auswirkungen auf die Lieferkette von Xiaomi hatten, wies er darauf hin, dass der ungehinderte Zugang des Unternehmens zu Kapital außerhalb Chinas dazu beiträgt, es auf dem internationalen Smartphone-Markt wettbewerbsfähiger zu machen.
Wong zufolge erhöht die Entscheidung des Gerichts zugunsten von Xiaomi das Potenzial für andere betroffene chinesische Unternehmen, die Aussetzung des US-Kaufverbots zu erwirken, insbesondere für solche, die nicht an 5G-Netzwerkausrüstung beteiligt sind.
Der Hang Seng Composite Industry - Information Technology verliert dagegen mehr als 2,7 Prozent. Der Hang Seng selbst gewinnt 0,21 Prozent an Wert.
Die Schwäche der chinesischen Technologieriesen ist eine Folge der von der chinesischen Kartellbehörde verhängten Bußgelder gegen mehrere Technologieunternehmen, darunter Tencent Holdings (F:NNND) (HK:0700), Alibaba Group Holding (HK:9988), JD.com (NASDAQ:JD) und Meituan (HK:3690), wegen unerlaubtem monopolistischem Verhalten. Die Geldstrafen sind zwar in der Summe gering, signalisieren aber, dass die Behörden verstärkt gegen Internetmonopole vorgehen.
Die Papiere von JD.com gaben um 5,7 Prozent nach, die Aktien von Tencent standen knapp 3 Prozent tiefer und die Anteilsscheine von Alibaba (NYSE:BABA) verloren knapp 2 Prozent.
"Kurzfristig könnten sich die Wetten auf die Technologieriesen weiter nicht auszahlen", zitierte die South China Morning Post den Shanxi Securities International-Analysten Gao Jingdong. "Chinas Schritt, härter gegen die monopolistischen Praktiken und die ausufernde Kapitalexpansion vorzugehen sowie die hohen Bewertungen der Tech-Aktien werden diese Aktienkurse weiter belasten."