Investing.com - Xiaomi Corp. (HK:1810) reicht Klage bei einem US-Gericht gegen die Entscheidung des US-Verteidigungs- und Finanzministeriums ein, wonach amerikanische Investoren die Wertpapiere des chinesischen Smartphone-Riesen nicht mehr kaufen dürfen.
Das Unternehmen ist der Ansicht, dass die Entscheidung des Verteidigungsministeriums und des Finanzministeriums der Vereinigten Staaten, Xiaomi als 'kommunistisches chinesisches Militärunternehmen' im Sinne des NDAA einzustufen, "sachlich falsch war und das Unternehmen eines rechtsstaatlichen Verfahrens beraubt hat".
Die Trump-Administration hatte den Smartphone-Hersteller Xiaomi Mitte Januar wegen mutmaßlicher Verbindungen zum chinesischen Militär auf eine schwarze Liste gesetzt. Die Aktie des Mi-Bauers war daraufhin in Hongkong um mehr als 12 Prozent eingebrochen. Seitdem erholt sich die Aktie moderat. Am Montag gewann das Papier um gut 1 Prozent auf 29,50 Hongkong-Dollar.
Dem US-Verteidigungsministerium zufolge zielt der Schritt gegen Xiaomi und acht andere neu auf die Liste gesetzte chinesische Unternehmen darauf ab, "militärisch-zivile Fusionen des Landes" zu unterbinden. Beweise für etwaige Verbindungen des Smartphone-Herstellers wurden jedoch nicht vorgelegt. Xiaomi hatte unmittelbar nach dem Erlass, Verbindungen zum chinesischen Militär dementiert.
Das in Peking ansässige Unternehmen Xiaomi bezeichnete das Blacklisting als "verfassungswidrig" und will nun eine Entscheidung vor Gericht erzwingen, um die Sanktionen rückgängig zu machen, die letzter Minute von der Trump-Administration erlassen wurden.
"Xiaomi droht ein unmittelbarer, schwerer und nicht wiedergutzumachender Schaden, wenn die Kennzeichnung bestehen bleibt und die Beschränkungen in Kraft treten", hieß es in der Feststellungsklage vor dem US-Bezirksgericht von Columbia. In der Klage werden auch Verteidigungsminister Lloyd Austin und Finanzministerin Janet Yellen als Beklagte genannt.
BlackRock Inc (NYSE:BLK)., die Vanguard Group Inc. und State Street Corp (NYSE:STT). gehören zu den größten amerikanischen institutionellen Xiaomi-Investoren und wären der achtzehnseitigen Klageschrift zufolge gezwungen, ihre Beteiligungen an dem Unternehmen bis November zu veräußern. Der US-Chiphersteller Qualcomm (NASDAQ:QCOM) Inc. zählt ebenfalls zu den ersten Investoren in Xiaomi, das vor einem Jahrzehnt von dem Milliardär Lei Jun mit gegründet wurde, wie Bloomberg berichtete.