FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro hat am Mittwoch an die Verluste seit Beginn der Woche angeknüpft. Im Vormittagshandel ist die Gemeinschaftswährung erneut unter Druck geraten und fiel auf ein Tagestief bei 1,1742 US-Dollar. Das ist etwa ein halber Cent weniger als in der vergangenen Nacht. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Dienstagnachmittag auf 1,1787 Dollar festgesetzt.
Marktbeobachter sprachen von einer allgemeinen Dollar-Stärke im Devisenhandel. Der Greenback konnte zu allen wichtigen Währungen der Welt zulegen, während der Euro seine Verluste der vergangenen Handelstage im Gegenzug ausgeweitet hat. Die Spekulation auf eine Steuerreform in den USA sorgte für Auftrieb beim Dollar. Am Markt wird erwartet, dass US-Präsident Donald Trump im weiteren Handelsverlauf die lange erwarteten Steuerpläne vorlegen wird. Diese sollen vor allem Unternehmen deutlich entlasten. Für Auftrieb beim Dollar sorgte aber auch die Geldpolitik in den USA. Die Präsidentin der US-Notenbank Fed, Janet Yellen, habe mit ihrer Rede vom Vorabend eine weitere Zinserhöhung in den USA im Dezember wahrscheinlicher gemacht, kommentierte Devisenexperte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank (DE:CBKG). Trotz einer vergleichsweise niedrigen Inflation in den USA will die Fed die Zinserhöhungen seiner Einschätzung nach "eisern fortsetzen". "In dubio pro Zinserhöhung scheint ihr Motto zu sein", sagte Leuchtmann.