Von Scott Kanowsky
Investing.com -- Aktien von ZipRecruiter (NYSE:ZIP) brachen im Frühhandel an der Wall Street ein, nachdem die Online-Jobbörse ihre Umsatzprognose mit Verweis auf eine mögliche bevorstehende Abkühlung auf dem US-Arbeitsmarkt gesenkt hatte.
Das Unternehmen rechnet nun für 2022 mit einem Umsatz zwischen 883 und 897 Millionen Dollar, das entspricht einem Wachstum von rund 20 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Zuvor hatte ZipRecruiter mit 908 bis 922 Millionen Dollar Umsatz gerechnet, was einer Steigerung von 23 bis 24 Prozent entsprochen hätte.
Auch auf kürzere Sicht enttäuschte das Unternehmen seine Aktionäre. Der Umsatz für das dritte Quartal wird auf 217 bis 223 Millionen Dollar geschätzt und liegt damit ebenfalls unter den Erwartungen der Analysten von 233,6 Millionen Dollar.
Dennoch konnte ZipRecruiter im zweiten Quartal einen bereinigten Kerngewinn von 45,4 Millionen Dollar bei einem Rekordumsatz von 239,9 Millionen Dollar verbuchen. Beide Zahlen schlugen die Prognosen des Unternehmens, vor allem dank des boomenden US-Stellenmarktes.
"Trotz der Stärke im gesamten Quartal und des Fachkräftemangels haben die Arbeitgeber in den letzten Juniwochen begonnen, ihre Stellenangebote zurückzufahren", so ZipRecuriter. "Wir sehen Anzeichen für eine Abkühlung des Einstellungstempos als Reaktion der Unternehmen auf Störungen in der Lieferkette, Inflation, steigende Zinsen und makroökonomische Unsicherheit."
Der Konzern sagte, er sei zuversichtlich, dass er seine "strategischen Prioritäten" in diesem Jahr trotz des wirtschaftlichen Gegenwinds erreichen werde, und fügte hinzu, dass die Schätzung für den bereinigten Jahreskerngewinn auf 170 Millionen Dollar im Mittelpunkt angehoben wurde.
In einer Notiz sagten die Analysten von Barclays, dass die Prognose von ZipRecruiter auf eine scharfe "Korrektur am Arbeitsmarkt" in den USA hindeuten könnte.
"Wir gehen davon aus, dass die Aktie kurzfristig unter Druck bleiben wird. Wir würden jedoch bei einer größeren Schwäche selektiv zukaufen, da ZIP auch in einem schwierigeren makroökonomischen Umfeld Anteile gewinnt", so Barclays.