Berlin, 26. Sep (Reuters) - Die Bundesregierung hat einen Medienbericht zurückgewiesen, wonach syrische Flüchtlinge ohne Umweg über einen Asylantrag direkt eine Aufenthaltserlaubnis bekommen sollen. "Das trifft nicht zu", erklärten ein Sprecher des Innenministeriums und das Bundespresseamt am Samstag gleichlautend auf Anfrage. Sie wiesen damit einen Bericht des Magazins "Der Spiegel" zurück. Das Blatt berichtet ohne Angabe von Quellen, das Bundeskanzleramt plane, Flüchtlinge aus dem Bürgerkriegsland aus dem Asylverfahren herauszunehmen. Sie sollten stattdessen direkt eine vorläufige Aufenthaltserlaubnis für drei Jahre erhalten. So solle das für Asylanträge zuständige Bundesamt für Migration entlastet werden.
Syrische Flüchtlinge erhalten in aller Regel in Deutschland Schutz gemäß der Genfer Flüchtlingskonvention und damit eine Aufenthaltserlaubnis für drei Jahre. Sie durchlaufen bereits seit November vorigen Jahres ein beschleunigtes Asylverfahren, in dem sie ihre Fluchtgründe nur noch schriftlich darlegen müssen. Nur in bestimmen Fällen hört ein Beamter, der über den Asylantrag entscheidet, den Asylsuchenden noch persönlich an. In den ersten acht Monaten dieses Jahres gab es rund 55.600 Asylanträge von Syrern - so viele wie aus keinem anderen Land.