28. Aug (Reuters) - Es folgt der Reuters-Blick zu den politischen Entwicklungen über die Top-Themen des Tages hinaus:
DEUTSCHLAND/FRANKREICH/DATEN - Paris: Frankreich und Deutschland wollen in den kommenden Monaten gemeinsame Vorschläge für Investitionen in den Aufbau von europäischen Datenzentren für die Künstliche Intelligenz vorstellen. Dies solle sicherstellen, dass die europäischen Daten geschützt seien, kündigte der französischen Finanzminister Bruno Le Maire auf einem Treffen in Paris an. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier sagte, man dürfe nicht abhängig sein von amerikanischen und chinesischen Firmen. Eine Summe nannten beide Minister nicht. Altmaier plant früheren Angaben zufolge den Aufbau einer europäischen Cloud unter dem Namen "Gaia-X". - Berlin: Juso-Chef Kevin Kühnert will nicht SPD-Chef werden. "Ich trete nicht an", sagte Kühnert dem "Spiegel". Er begründete dies damit, dass ein Kandidat das Amt "auch mit aller Konsequenz ausfüllen" müsse. Zudem würde seine Kandidatur gegen die von Finanzminister Olaf Scholz die Partei "emotional weiter spalten". Beide würden als Antipoden in der SPD angesehen, auch wenn er mit Scholz "klarkomme". Er sei nahe an dem neuen Kandidatenduo Norbert Walter-Borjans, dem ehemaligen nordrhein-westfälischen Finanzminister, und der Bundestagsabgeordneten Saskia Esken. Die SPD werde aber auch nicht "untergehen", sollte Scholz zum Parteichef gewählt werden.
UKRAINE/RUSSLAN - Kiew/Moskau: Ein Gericht in der Ukraine hat die Freilassung des russischen Journalisten Kirill Wyschinski auf Bewährung angeordnet. Der Chef der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti in der Ukraine war 2018 festgenommen worden, weil er pro-russische Separatisten unterstützt haben soll. Derzeit führen die Ukraine und Russland Gespräche über einen Austausch von Gefangenen, die im Zuge des seit Jahren anhaltenden Konflikts festgehalten werden. Ob Russland wie von der Ukraine gefordert im Gegenzug Oleg Sentsow, der gegen die Krim-Annexion protestiert hatte, freilässt, ließ die Regierung in Moskau offen.
AFGHANISTAN/TALIBAN - Kabul: Die radikal-islamischen Taliban haben nach Behördenangaben mindestens 14 Mitglieder regierungstreuer Milizen getötet. Zudem seien mehrere Zivilisten in der westlichen Provinz Herat verletzt worden, als die Taliban Kontrollposten in der Region Chahardara angegriffen hätten, teilten Vertreter der Regierung mit. Seit Monaten verhandeln die USA mit den Taliban über Bedingungen für einen Abzug der US-Truppen aus Afghanistan. US-Präsident Donald Trump will den US-Einsatz dort beenden. Er verlangt aber als Bedingung von den Taliban, dass das Land nicht wieder zum Rückzugsort für Extremisten wird, die in anderen Ländern Anschläge verüben. Gespräche mit der afghanischen Regierung lehnen die Taliban ab.
NAHOST/GAZASTREIFEN/EXPLOSIONEN - Gaza: Im Gazastreifen sind bei Explosionen an zwei Polizei-Kontrollstellen zwei Beamte getötet worden. Nach Angaben des von der Hamas geführten Innenministeriums wurden mehrere weitere Palästinenser verletzt. Das Ministerium rief den Ausnahmezustand aus. Ein Sprecher des israelischen Militärs sagte, er wisse nichts von einer Beteiligung Israels an den Explosionen. Die Hamas stand hin und wieder auch intern unter Druck durch radikalere islamistische Milizen, die sich an Al-Kaida oder dem IS orientieren. (Reuters-Redaktionen Frankfurt und Berlin. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 069-7565 1232 oder 030-2888 5168.)