Berlin, 14. Mai (Reuters) - Die Steuerschätzer von Bund, Ländern und Gemeinden legen heute (Donnerstag) ihre Prognose vor, in welchem Ausmaß die Einnahmen als Folge der Coronavirus-Krise wegbrechen. Allein in diesem Jahr könnten nach ersten Berichten im Vergleich zur Herbstschätzung des vorigen Jahres 100 Milliarden Euro fehlen. Davon würden etwa 40 Milliarden Euro auf den Bund entfallen, die durch Kreditaufnahme ausgeglichen werden müssten. Dafür hat der Bund mit einem Nachtragshaushalt bereits vorgesorgt. Die Steuerschätzung ist die Grundlage für die Aufstellung der Haushalte von Bund, Ländern und Kommunen.
Das Ergebnis des Arbeitskreises Steuerschätzung dürfte aber so stark wie selten von Unsicherheiten geprägt sein. Bisher ist für die Experten gar nicht abzusehen, ob und wie schnell die Wirtschaft nach den massiven Einschränkungen zur Eindämmung des Coronavirus wieder Tritt fasst. Verringert werden die Einnahmen auch durch bereits beschlossene Steuererleichterungen. Hinzu kommen geringere Lohnsteuereinnahmen aufgrund höherer Arbeitslosigkeit und durch millionenfache Kurzarbeit.